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Razzia gegen „Reichsbürger“ : Ein brandgefährliches Milieu

Ein brandgefährliches Milieu: Polizeieinsatz in Reutlingen, wo bei einer Razzia gegen „Reichsbürger“ ein Polizist verletzt wurde Bild: Reuters

Der „Reichsbürger“, der am Morgen einen Polizist angeschossen hat, befindet sich in Untersuchungshaft. Bundesinnenministerin Faeser und der baden-württembergische Innenminister Strobl warnen vor der Gefahr durch die Szene.

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          Gegen 6.15 Uhr rückte ein Spezialeinsatzkommando (SEK) in das ruhige Wohngebiet Ringelbach in Reutlingen ein. Früher befand sich dort eine Kaserne, heute ist der Stadtteil ein unauffälliges, etwas tristes städtisches Entwicklungsgebiet: ein paar preiswerte Supermärkte und viele neue Wohnungen. Die Polizisten rückten im Dunkeln an und umstellten das Haus eines mutmaßlichen „Reichsbürgers“. Gleichzeitig gab es Durchsuchungen auch in Stuttgart und Konstanz.

          Helene Bubrowski
          Politische Korrespondentin in Berlin.
          Rüdiger Soldt
          Politischer Korrespondent in Baden-Württemberg.

          Den Mann in Reutlingen schätzte das Landeskriminalamt in Stuttgart als gewaltbereit und gefährlich ein. Bekannt war offenbar, dass er mehrere Waffen legal besaß und in seiner Wohnung aufbewahrte. Wenige Minuten nach Beginn des Einsatzes erwiesen sich die Planungen und Vorsichtsmaßnahmen der Polizei als richtig: Der Mann eröffnete das Feuer auf die Beamten des SEK; er verletzte einen Polizisten leicht am Arm. Bei dem Schützen, der nach der Auseinandersetzung in polizeiliches Gewahrsam genommen wurde, soll es sich um einen im Jahr 1976 geborenen Mann handeln. Der Name lege nahe, dass er ein deutscher Staatsbürger sei, heißt es aus Sicherheitskreisen. Weitere Angaben zur Identität des Mannes könne man noch nicht machen. Die Bundesanwaltschaft leitete umgehend ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Mordes gegen den Mann ein. Er befindet sich in Untersuchungshaft.

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