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Reaktionen zur Kleinbustat : „Ganz Münster trauert über dieses schreckliche Ereignis“

  • Aktualisiert am

Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) Bild: dpa

Viele Politiker und Prominente haben sich bestürzt über die Tat in Münster gezeigt – und gleichzeitig gemahnt, bei solchen Vorfällen zunächst die Hintergründe abzuwarten. Doch nicht alle blieben vorurteilsfrei.

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          Die Tat in Münster ruft Bestürzung aus. Viele Politiker und Prominente sprachen den Angehörigen und Opfern ihr Mitgefühl aus, dankten den Rettungskräften und forderten dazu auf, erst nach der vollständigen Aufklärung über den Vorfall zu urteilen.

          Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet etwa sprach von einem traurigen und schrecklichen Tag. Seine Gedanken und Gebete seien bei den Angehörigen der Toten und Schwerverletzten in Münster, erklärte er. Er danke den Rettungskräften und der Polizei für ihren Einsatz. Die Polizei unternehme alles zur Aufklärung der schrecklichen Tat. Ein Sprecher der Landesregierung in NRW teilte mit, Laschet habe auch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) telefoniert und sie über den Stand der Ereignisse informiert.

          Auch die Bundesregierung sprach ihr Mitgefühl aus. „Furchtbare Nachrichten aus Münster“, erklärte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer über Twitter. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen.“ Bundesjustizministerin Katarina Barley dankte den Rettungskräften vor Ort. „Müssen alles tun, um Hintergründe der Tat aufzuklären“, twitterte sie.

          „Ganz Münster trauert über dieses schreckliche Ereignis. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Getöteten. Den Verletzten wünschen wir schnelle und baldige Genesung“, sagt der Oberbürgermeister der Stadt, Markus Lewe (CDU). Tatsächlich versammelten sich Münsteraner schon am Samstagabend, um gemeinsam zu trauern. In den sozialen Medien hatten Nutzer zu einer Trauerversammlung am Aasee in der Innenstadt aufgerufen. Ein paar Dutzend Menschen standen dort im Kreis um Kerzen. Die Jugendkirche Effata in der Innenstadt nahe dem abgesperrten Bereich öffnete nach der Amokfahrt ihre Türen. Auf einer Leinwand hinter dem Altar stand: „Wir beten für die Opfer und ihre Angehörigen“.

          „Wir trauern mit Münster“, sagt EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. „Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Mein großer Dank gilt all jenen, die ihnen in diesen schweren Momenten helfen. Ich wünsche ihnen ebenso wie natürlich den Verletzten viel Kraft.“ Auch der russische Präsident Wladimir Putin hat sein Beileid ausgesprochen. In einem Telegramm an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzlerin Angela Merkel drückte er seine Anteilnahme aus und wünschte den Verletzten eine rasche Genesung.

          Bestürzt zeigte sich auch Innenminister Horst Seehofer. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen und Freunden. Die Polizei in Münster und in ganz NRW arbeitet jetzt mit Hochtouren an der Aufklärung des Sachverhaltes", erklärte Seehofer. Frank-Walter Steinmeier sprach von entsetzlichen Meldungen aus Münster. „Wir müssen von einer schweren Gewalttat ausgehen. Meine Gedanken sind in diesen Stunden bei den Opfern und den Angehörigen.“

          Der vor allem durch seine Rolle im Münsteraner Tatort in Deutschland bekannte Schauspieler Jan Josef Liefers äußerte sich ebenfalls auf Twitter und zeigte sich zutiefst betroffen.

          Negativ fiel dagegen die Reaktion der AfD-Politikerin Beatrix von Storch auf. Ohne die Hintergründe der Tat zu kennen, twitterte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag in Anlehnung an ein Zitat von Angela Merkel zur Aufnahme von Flüchtlingen „Wir schaffen das“ – und unterstellte damit eine Beteiligung von Migranten an dem Vorfall. Später fing sie ihre Falschbehauptung mit einem ironischen Tweet ein.

          Erst danach verurteilte auch sie den Vorfall: „Auch von deutschen Mördern und Verrückten haben wir beileibe mehr als genug. Wir brauchen keinen einzigen dazu.“

          Bei dem Vorfall in Münster starben drei Menschen. Darunter war den Angaben zufolge auch der mutmaßliche Täter, der einen Kleintransporter in eine Menschenmenge in der historischen Altstadt gelenkt und sich dann erschossen haben soll. Einige Verletzte werden noch notoperiert und schweben in Lebensgefahr.

          Der Vorfall in Münster ereignete sich exakt ein Jahr nach den Lastwagen-Anschlag in der Innenstadt von Stockholm, bei dem fünf Menschen getötet wurden. Beim Anschlag mit einem Lastwagen auf dem Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche kamen am 19. Dezember 2016 zwölf Menschen ums Leben.

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