Bald sieben Mal so viel? Fertigung des Heiz- und Klimatechnikkonzerns Viessmann in Allendorf (Eder) Bild: Maximilian von Lachner
Sie soll die Pumpe gegen Putin sein: Die deutsche Politik fördert die Wärmepumpe mit allem, was sie hat. Sie ist der Star der Energiewende. Zu Recht?
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Die Lösung der Klimaprobleme, der Energieversorgung und der Abhängigkeit von Russland hat man sich irgendwie anders vorgestellt. Nicht so klobig, etwa zwei mal zwei Meter, nicht so grau und vor allem: nicht so alt. Denn neu ist die Wärmepumpe wirklich nicht, zumindest nicht die grundsätzliche Technik. Die ist seit 170 Jahren bekannt. Die Pumpe macht aus kalter Luft warmes Wasser. Es ist ganz simpel und klingt wie ein kleines Wunder. Natürlich will die Politik da ein bisschen mitzaubern. Dass die Pumpe gar nicht das Allheilmittel ist, als das sie angepriesen wird – das ist für viele erst mal nicht so wichtig.
Es gab schon mehrere Wärmepumpengipfel der Bundesregierung. Der zuständige Klimaminister Robert Habeck schwärmte danach von der „schier unfassbaren Dynamik“. Die Regierung hat das Ziel ausgegeben, dass von nun an jedes Jahr 500.000 Wärmepumpen in deutschen Haushalten verbaut werden sollen, sechs Millionen bis 2030. Insgesamt sollen zwölf Millionen Heizungen ersetzt werden, damit Deutschlands Klimabilanz besser ausfällt, man aber auch dauerhaft unabhängig wird von russischen Rohstoffen. Mit jeder Pumpe soll ein kleiner Beitrag für eine große Sache geleistet werden. Nach gut einem Jahr Ampelregierung steht fest: Nicht Robert Habeck ist der Star der Energiewende, es ist die Wärmepumpe.
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