Ein Dorf steht unter Strom
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Feste Essenszeiten: Der Protest gegen den Braunkohleabbau will gut organisiert sein. Bild: dpa
Mit einem Camp im Braunkohlerevier bei Leipzig protestieren Aktivisten gegen die Kohleverstromung und das Dorfsterben. Noch wird nur diskutiert, doch bleibt die Aktion friedlich?
Die Sonne knallt so sehr vom Himmel, dass die Braunkohle hier zumindest symbolisch schon besiegt ist. Ein mit Strom aus einer Solarzelle betriebener Hammer schlägt jedenfalls unaufhörlich auf das Blechmodell eines Braunkohlebaggers ein, das im Zentrum des Klimacamps steht und mit seinem gleichmäßigen Klacken den Rhythmus vorgibt.
Im gleichen Takt bewegt sich ein Geister-Tross auf der Dorfstraße entlang, dessen Teilnehmer sich Asche ins Gesicht geschmiert sowie weiße Laken umgebunden haben und Schaufeln hinter sich herziehen, die fürchterlich über den Asphalt kratzen. Auf einer Wiese gegenüber schnippeln junge Leute Berge von Paprika für das Mittagessen, während bei Workshops in Zelten ringsum diskutiert wird, ob das Klima noch zu retten ist, wie die Kohle gestoppt werden kann und was das alles mit dem Kapitalismus zu tun hat.
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