Probleme bei Bergung : Atommüll muss womöglich in der Asse bleiben
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Drunter und drüber geht es in der Asse: Das Foto aus dem Jahr 1978 zeigt eine Einlagerungskammer 750 Meter unter der Erde. Bild: Helmholtz Zentrum Muenchen/dapd
Mehr als 100.000 Fässer, die seit Jahrzehnten unter Tage liegen, will die Bundesregierung aus dem maroden Bergwerk holen. Doch der Plan könnte nun gefährdet sein.
Die von der Bundesregierung geplante Bergung des Atommülls aus dem maroden Bergwerk Asse in Niedersachsen droht laut einem Pressebericht zu scheitern. Darauf deute eine vorläufige Analyse der Probebohrungen durch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hin, berichtet die Zeitung „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf das Papier.
Darin heiße es, dass der für die planmäßige und sichere Bergung nötige „Schacht 5“ nach den bisherigen Untersuchungserkenntnissen womöglich nicht an der vorgesehenen Stelle gebaut werden kann.
Es geht um mehr als 100.000 Fässer
Bestätigt sich dieses Zwischenergebnis, steht die Rückholung der rund 126.000 Fässern mit schwach- und mittelstrahlendem Atommüll insgesamt in Frage. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat als Betreiber der Schachtanlage Asse 2 darauf verwiesen, dass im Wesentlichen nur ein Standort für den Bau eines Bergungsschachtes in Betracht kommt.
Das BfS wies die Schlussfolgerungen der BGR allerdings laut der „Welt am Sonntag“ zurück. Bei der Analyse handele es sich lediglich um „eine Tischvorlage, die den Eindruck eines abschließenden Berichts erweckt“, hieß es.
Atommüll lagert seit fast 50 Jahren
Im ehemaligen Salzbergwerk Asse bei Wolfenbüttel wurden zwischen 1967 und 1978 schwach- und mittelradioaktive Abfälle aus Atomkraftwerken, Forschungseinrichtungen und der kerntechnischen Industrie eingelagert. Weil das Grubengebäude inzwischen in Teilen instabil ist und Wasser einsickert, plant das BfS die Rückholung der Fässer.
Die Bundesregierung definierte 2013 die schnellstmögliche und sichere Bergung der Abfälle in einem Bundesgesetz als primäres Ziel.