
Ende der Pandemie? : Corona im Wahlkampf
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So bald ist es noch nicht vorbei: Corona-Maßnahmen auf dem Hamburger Fischmarkt Bild: dpa
Manche Politiker wissen alles ganz genau, etwa, wann die Pandemie endet. Das ist Wahlkampf. Nur passt der nicht zu Corona.
Man ist fast schon versucht, den Wahlkampf als mildernden Umstand heranzuziehen, um den Politikern nicht Böseres zu unterstellen, die nun mit allerhand sich widersprechenden Corona-Vorsagen um die Ecke kommen. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher meint gar zu wissen, dass wir die Pandemie spätestens Ende des Jahres überwunden haben werden. Auch die Gegenmeinung ist schnell gefunden: Der Vorsitzende des Weltärztebundes rechnet damit, dass wir Corona nie mehr loswerden und Masken Teil unseres Alltags bleiben werden. Der SPD-Mann Tschentscher gehörte bislang zum „Team Vorsicht“. Jetzt nicht mehr?
Vielleicht doch, aber der Wahlkampf ist eben die Zeit der Versprechen – nur verträgt sich das nicht mit dem Verlauf einer Pandemie. Niemand weiß, was Ende des Jahres sein wird. Und kein Politiker sollte sich sicher sein, dass die Strategie verfängt, konkrete End-Daten zu nennen. Bisher war das „Team Vorsicht“ schließlich recht erfolgreich.
Das Impfen weckt große Hoffnungen, ohne Zweifel. Es ist der einzige Weg, der aus der Pandemie herausführt. Auch über das Ende der coronabedingten Einschränkungen muss gesprochen werden. Bei deren Bewertung dürfen nicht nur medizinische Faktoren eine Rolle spielen, so schwer diese auch wiegen mögen. Auch hier muss es um Maß und Mäßigung gehen. Was passiert, wenn das verloren geht, konnte man gerade bei der EM beobachten. Dort führte die UEFA ihren ganz eigenen Wahlkampf.