Nach Angebot von Lambrecht : Polen will deutsche Patriot-Systeme stationieren
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Verteidigungsministerin Lambrecht hat Polen nach dem Einschlag eines Flugkörpers in Przewodow nahe der ukrainischen Grenze angeboten, dessen Luftverteidigung zu stärken. Verteidigungsminister Blaszczak zeigt sich sehr zufrieden darüber.
Die polnische Regierung hat ein deutsches Angebot begrüßt, die Luftverteidigung des Landes durch Lieferung von Patriot-Flugabwehrsystemen zu stärken. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte dies dem Nachbarland angeboten, nachdem vorige Woche ein Flugkörper im grenznahen Dorf Przewodow eingeschlagen war, höchstwahrscheinlich eine verirrte ukrainische Flugabwehrrakete. Dabei waren zwei Personen getötet worden.
Nach Agenturangaben sagte der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak, er habe das deutsche Angebot „mit großer Zufriedenheit“ zur Kenntnis genommen, er wolle vorschlagen, das Patriot-System in der Nähe der polnischen Grenze zur Ukraine zu stationieren.
Lambrecht hatte gesagt, als Konsequenz aus dem Vorfall müsse die Luftverteidigung im NATO-Bündnis besser aufgestellt werden. „Das gilt besonders mit Blick auf die NATO-Partner wie Polen, die Slowakei und die baltischen Staaten, die direkt an Russland und die Ukraine angrenzen“, so die Ministerin.
Die Bundeswehr und die niederländischen Streitkräfte hatten bereits kurz nach Kriegsausbruch zwei Staffeln ihrer Patriot-Systeme mit Bedienpersonal in der Slowakei stationiert, nachdem die dortige Regierung S300-Flugabwehr sowjetischer Bauart ihrer Streitkräfte der Ukraine übergeben hatte.
Die Patriots sind auf dem Militärstützpunkt Silac stationiert. Zudem wurden Soldaten vom Jägerbataillon 91 aus Rothenburg/Wümme in eine neue NATO-Battlegroup entsandt, die unter tschechischer Führung in der Slowakei entstanden ist. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sind derzeit dort 500 Soldaten stationiert.