Palmers Chancen bleiben gut
- -Aktualisiert am
Boris Palmer im März 2021 in Tübingen Bild: dpa
Boris Palmer ist als Tübinger Oberbürgermeister erfolgreich und bei den Wählern beliebt. Bei der Wahl im Herbst müsste er nun ohne Unterstützung seiner Partei antreten. Die ist gespalten.
Im Herbst dieses Jahres wird in Tübingen ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Dann entscheidet sich, ob Boris Palmer – der nach Ministerpräsident Winfried Kretschmann bekannteste grüne Politiker Baden-Württembergs – das bleibt oder ob seine politische Karriere am Ende ist. Ein erste Vorentscheidung traf der 49 Jahre alte Palmer am Montagabend. Er teilte der Gemeinderatsfraktion mit, dass er sich der grünen Urwahl wegen des gegen ihn laufenden Parteiausschlussverfahrens nicht stellen werde. „Man kann als OB-Kandidat einer Partei nicht beides sein: nominiert und ausgeschlossen“, schrieb Palmer. Ministerpräsident Winfried Kretschmann sprach von einem verständlichen Schritt.
Der grüne Stadtverband hatte im vergangenen Herbst entschieden, über den künftigen Oberbürgermeisterkandidaten eine Urwahl abzuhalten. Für den zwei Mal vom Volk gewählten und mit einer sehr erfolgreicher Bilanz regierenden Palmer war das eine Demütigung. Sie war vor allem vom linken Flügel der Partei betrieben worden, öffentlich gerechtfertigt wurde sie mit dem Argument, die Urwahl diene dem innerparteilichen Frieden. Um an der Urwahl teilzunehmen muss man nicht Mitglied der Partei sein.
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