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Boris Palmer : „Wir müssen AfD-Wähler als Demokraten sehen“

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Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) Bild: dpa

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer verlangt von seiner Partei, den Grünen, auf AfD-Wähler zuzugehen. Er fordert zudem, Probleme mit Flüchtlingen anzuerkennen.

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          Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat seine Partei aufgerufen, auf AfD-Wähler zuzugehen. „Die Sprachlosigkeit zwischen der AfD und den Grünen ist vielleicht das größte politische Problem in unserem Land in diesem Jahr“, sagte Palmer der „Bild am Sonntag“. „Wir als Partei mit staatspolitischer Verantwortung müssten uns überwinden und einen integrativen Ansatz versuchen, der auch im AfD-Wähler erstmal den Demokraten sieht und nicht den Nazi.“

          Von der AfD erhoffe er sich da gar nichts, sagte Palmer weiter: „Die hat ein Interesse daran, dass diese Spaltung immer weitergeht, so gewinnt sie ihre Wähler.“

          Grüne sollten laut Palmer Probleme mit Flüchtlingen anerkennen

          Palmer warf der eigenen Partei vor, bestimmte Probleme aus ideologischen Gründen zu ignorieren: „Meine Partei hat einen idealistischen Überschuss. Sie neigt dazu, Probleme dann nicht zu sehen, wenn sie von Gruppen ausgehen, die als benachteiligt oder schutzbedürftig gelten.“ Seine Partei täte gut daran, anzuerkennen, dass es etwa mit Flüchtlingen oder beim Thema Inklusion in den Kommunen Probleme gebe, sagte Palmer.

          Im „Sonntagstrend“ des Emnid-Instituts für die „Bild am Sonntag“ verloren die Grünen einen Prozentpunkt, liegen mit 18 Prozent aber weiter auf Platz zwei. Die Union legte um zwei Prozentpunkte zu und kam auf 31 Prozent. Die SPD würden unverändert 15 Prozent der Befragten wählen, die AfD bleibt bei 14 Prozent. Die Linke erreicht wie zuletzt 9 Prozent, die FDP muss einen Punkt abgeben und kommt nur noch auf 8 Prozent.

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