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Interview mit Dirk Oschmann : „Seit über 30 Jahren wird der Osten diffamiert“

Vor über dreißig Jahren: Jubelnde Menschen auf der Berliner Mauer am Brandenburger Tor am 10.11.1989 Bild: dpa

Ein Leipziger Professor klagt an: Dreißig Jahre nach der Wende spielen sich die Westdeutschen immer noch als die besseren Menschen auf. Und erfinden Ostdeutsche, die es gar nicht gibt.

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          Herr Oschmann, Sie sind in Gotha geboren, haben in Jena studiert und sind jetzt Professor in Leipzig. Trotzdem soll man Sie nicht als „Ostdeutschen“ bezeichnen. Warum?

          Friederike Haupt
          Politische Korrespondentin in Berlin.

          Ich bin ein Deutscher aus dem Osten, so wie andere aus dem Norden sind, aus dem Süden oder aus dem Westen. Aber der Ausdruck „Ostdeutscher“ ist derart beschädigt, dass alle beschädigt werden, die man so nennt. Er ist mit so vielen Stereotypen und Abwertungen verbunden, dass man ihn nicht mehr gebrauchen sollte.

          Sie fordern, dass man nicht mehr „Ostdeutscher“ sagt, so wie man nicht mehr „Neger“ sagt?

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