Wegen Omikron-Variante : Genesenen-Status gilt nur noch halb so lange
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Kontrolle des Impfstatus in Frankfurt Bild: dpa
Weil die neue Variante ansteckender ist, können sich Genesene nur noch drei Monate lang auf ihre Infektion berufen. Was das für die Zugangsregeln bedeutet, regeln die Länder.
Wer sich mit dem Coronavirus infiziert hat, gilt nur noch drei Monate lang als genesen. Grund dafür sei die neue Omikron-Variante des Erregers. Das Robert-Koch-Institut (RKI) habe die Frist von sechs Monaten aus wissenschaftlicher Sicht halbiert, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Montag in Berlin. Wegen der vorherrschenden Omikron-Variante bestehe ein größeres Risiko, nach dieser Zeit abermals zu erkranken oder das Virus auf andere zu übertragen.
Die neue Vorgabe knüpft an eine vom Bundesrat am Freitag beschlossene Verordnung und gilt bereits seit Samstag. „Diese Vorgaben werden regelmäßig überprüft und können sich gemäß Stand der Wissenschaft ändern“, teilte das RKI dazu mit. Wie sich die Verkürzung der Frist auf die geltenden 2-G- und 3-G-Coronaregeln auswirkt, ist Sache der Bundesländer. Das RKI gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Montagmorgen mit 528 Fällen pro 100.000 Einwohner an.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will weiter keinen eigenen Vorschlag für eine allgemeine Impfpflicht ausarbeiten. „Als Bundesgesundheitsminister muss man respektieren, wenn eine Entscheidung eine Gewissensentscheidung des Parlaments ist“, sagte Lauterbach am Montag in Schwerin bei seinem Antrittsbesuch in Mecklenburg-Vorpommern.
Lauterbach kommentierte auch die Aussagen des Virologen Christian Drosten, der in der milder verlaufenden Omikron-Variante eine Chance sieht und davon sprach, dass sich alle Menschen früher oder später mit dem Virus infizieren müssen. Lauterbach bewertete die Aussage Drostens nicht als Parteinahme für oder gegen eine Impfpflicht. Der Wissenschaftler der Berliner Charité hatte zudem auf die Bedeutung der Impfung vor allem für Ältere hingewiesen. Genau diese Altersgruppe wolle er nicht durch zu frühe Lockerungen gefährden, sagte Lauterbach. Persönlich sei er für eine Impfpflicht, die auch die sogenannten Auffrischimpfung umfasst.