Nur als Reaktion gedacht : Innenministerium will Offensivtruppe für Cyber-Attacken aufstellen
- Aktualisiert am
Das Bundesinnenministerium will zu eigenen Cyber-Angriffen in der Lage sein. Bild: Felix Kädpa
Innerhalb von zwei bis drei Jahren will das Innenministerium in der Lage sein, selbst Cyber-Angriffe durchzuführen. Diese sollten allerdings nur als Reaktion erfolgen.
Das Bundesinnenministerium will eine Einheit von IT-Spezialisten aufstellen, die bei Cyber-Angriffen auf die kritische Infrastruktur in Deutschland mit Gegenattacken antworten kann. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.).
Wenn kritische Infrastruktur, also etwa Kraftwerke oder die Wasserversorgung betroffen seien, dann sei es notwendig, „das Angriffswerkzeug lahmzulegen“ und gegnerische Server im Ausland auszuschalten, zitiert die Zeitung Fachleute, die mit den Plänen befasst sind. Eine solche Fähigkeit sei notwendig, wenn ein Land, von dem die Angriffe ausgingen, nicht zur Kooperation bereit sei.
Das Vorhaben gilt in der Koalition noch als umstritten. Im Innenministerium ist man nach Angaben der F.A.S. optimistisch, dass eine solche Einheit innerhalb von zwei bis drei Jahren aufgebaut werden kann.
Gerade in der vergangenen Woche hatte es einen Angriff auf Internet-Router der Telekom gegeben. Dieser sei allerdings nicht vollkommen erfolgreich gewesen, da der benutzte Schadcode schlecht programmiert worden sei, hieß es von der Telekom. Wie es weiter hieß, haben die Angreifer versucht, die Router zu kapern, um Zugriff auf die Internet-Anschlüsse zu erhalten. 900.000 Geräte seien von der Attacke betroffen gewesen.