Die Geschäfte der mächtigen Russen im Westen
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Das russische Schiff Akademik Tscherskij im Mai im Hafen von Mukran, wo es für die Verlegung der Pipeline Nord Stream 2 ausgerüstet wird Bild: Reuters
Ein Ende der Gaspipeline Nord Stream 2 wäre das deutlichste denkbare Signal an Putin, dass die Vergiftung Nawalnyjs nicht folgenlos bleibt. Aber der Westen hat noch weitere Mittel gegen das Regime in Moskau in der Hand.
Im Frühjahr 2017 haben Alexej Nawalnyj und sein Team eine Villa in der Toskana und die sie umgebenden hundert Hektar Weinberge genauer in den Blick genommen: In aufwendigen Recherchen konnten sie diesen Besitz dem damaligen russischen Ministerpräsidenten und früheren Präsidenten Dmitrij Medwedjew zuordnen. Sie waren im Besitz einer Holding auf Zypern, die personelle Überschneidungen mit Organisationen aufwies, die so wohlklingende Namen wie „Stiftung zur Unterstützung gesellschaftlich bedeutender staatlicher Projekte“ tragen, tatsächlich aber in Russland Luxusimmobilien und Ländereien im Wert von mehreren Hundert Millionen Euro verwalten, die nachweisbar von Medwedjew genutzt werden.
Eigentlich dürfen russische Staatsdiener seit vielen Jahren keinen Besitz im westlichen Ausland mehr haben. Das wurde nach den Protesten gegen Putin und die Kreml-Partei „Einiges Russland“ im Winter 2011/2012 offiziell damit begründet, dass sie nicht anfällig für westlichen Druck sein sollen. Trotzdem ist Medwedjew laut Recherchen Nawalnyjs nicht der einzige aus der politischen Elite in Moskau, der ein mit regulären Einkünften nicht erklärbares Vermögen in Immobilien in Westeuropa investiert hat.
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