„Wer Gewalt anwendet, handelt kriminell“
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Die Polizei sichert Steine als Beweismittel als Demonstranten protestieren gegen die Räumung eines besetzten Hauses. Bild: dpa
Nach der Eskalation in Connewitz will Leipzigs Oberbürgermeister Jung nicht mit Randalierern verhandeln, sieht aber Probleme im Wohnungsmarkt.
Dunkle Wolken, Rauch, zerstörte Wagen und unzählige Verletzte zeigt das monumentale Gemälde im dunkel getäfelten Ratsplenarsaal, unter dem Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung am Dienstagmittag für eine Pressekonferenz Platz genommen hat. Das Bild trägt den Titel „Die Erstürmung des Grimmaischen Tores in Leipzig 1813“ und ist eigentlich ein Triumph: die Rückeroberung der Stadt von den Napoleonischen Truppen am 19. Oktober, dem letzten Tag der Völkerschlacht. Eine Rückeroberung Leipzigs oder zumindest von Teilen der Stadt würde Jung jetzt auch gern verkünden, allein es ist noch nicht so weit, ja es stellt sich vielmehr die Frage, ob und wie sich die Gewalt, die sich seit einigen Jahren hier immer wieder vor allem gegen Polizisten, aber auch gegen öffentliche und private Einrichtungen entlädt, überhaupt stoppen lässt.

Korrespondent für Sachsen und Thüringen mit Sitz in Dresden.
Jung gibt sich am Dienstag jedenfalls entschlossen und sagt den Gewalttätern den Kampf an. Er hat eine ganze Menge Notizen vor sich liegen, aber er spricht jetzt frei und mit großem Nachdruck. „Gewalt ist grundsätzlich kein Mittel der Auseinandersetzung und auf schärfste zu verurteilen“, sagt der SPD-Politiker. Er könne nicht nachvollziehen, wie aus mancher Partei des demokratischen Spektrums – gemeint sind offensichtlich Vertreter der Linken – um Verständnis für die Anliegen der Demonstranten geworben werde. „Nein, ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, wenn versucht wird, Ziele mit Gewalt durchzusetzen“, ruft Jung. „Wer Gewalt anwendet, handelt kriminell!“ Im Übrigen könne er nicht erkennen, dass die Täter überhaupt irgendwelche politischen Ziele verfolgten. Ihnen gehe es vielmehr darum, „Unruhe und Anarchie in die Bevölkerung hineinzutragen“ und darum, den Staat, den sie ablehnten, herauszufordern.
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