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AfD-Chef beklagt Verrohung : Chruppalla hält Bürgerkrieg für möglich

  • Aktualisiert am

In Sachsen ist für ihn die Welt noch in Ordnung: Tino Chrupalla, Bundesvorsitzender der AfD Bild: dpa

Der AfD-Vorsitzende sieht seine Partei gesellschaftlich geächtet und isoliert. Eine Mitverantwortung für den Anschlag von Hanau weist er zurück.

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          Der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla hat „eine alarmierende Verrohung der politischen Auseinandersetzung“ beklagt. „Wenn das so weitergeht, dann haben wir hier in den nächsten Jahren einen Bürgerkrieg“, sagte er am Samstag auf einem Landesparteitag der sächsischen AfD in Weinböhla. Nach der Bluttat von Hanau sei die AfD zu „Handlangern rassistischer Morde“ abgestempelt worden. Die AfD werde nicht nur politisch ausgegrenzt, sondern auch gesellschaftlich geächtet und isoliert. In Sachsen sei die Welt vielleicht noch halbwegs in Ordnung. „Im Westen jedoch ist das Bekenntnis zur AfD längst zur existenziellen Frage geworden.“

          Zugleich hinterfragte Chrupalla das Tun und Handeln der AfD und warb abermals für eine Selbstreflexion und ein verbales Abrüsten. Man werde die Situation nicht entschärfen, indem man sich auf die Methoden der Scharfmacher einlasse. Es gebe auch Entgleisungen in den eigenen Reihen, sagte Chrupalla und verwies auf das AfD-Heft „Nordrhein-Westfalen zum Ausmalen“. Darin werden Stereotype bedient, die Kritiker als rassistisch werten – etwa indem Bewaffnete unter türkischer Flagge bei einem Autokorso gezeigt werden.

          Vor Chrupalla wies der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland auf dem Landesparteitag eine Mitverantwortung seiner Partei für Gewalttaten wie die Morde in Hanau zurück.

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