Grüner wird’s nicht mehr
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Die Minister Christian Lindner (links) und Robert Habeck nach dem Koalitionsausschuss: Was der FDP gefällt, ist für die Grünen schwer zu verkraften. Bild: dpa
Nach der langen Sitzung in Berlin frohlockt die FDP über den Pragmatismus der SPD und lobt den Kanzler. Der dritte Partner im Bunde steht plötzlich allein da.
Im dritten Anlauf klappt es schließlich. Am Mittwochmorgen kann Christian Linder seinen Termin beim Zahnarzt wahrnehmen. Ursprünglich hatte sich der FDP-Vorsitzende für Montag einen Termin geben lassen. An jenem Tag aber muss er absagen, weil die Verhandlungen des Koalitionsausschusses, die am Sonntagabend begonnen haben, nicht nur bis in die Nacht dauern, sondern bis zum Montag. Lindner verschiebt seinen Termin also auf Dienstag, weil er denkt, dass bis dahin die Gespräche mit den roten und grünen Ampelpartnern beendet sind. Doch im Laufe des Montags muss er sich noch mal beim Zahnarzt melden. Es wird wieder nichts, die Verhandlungen gehen in den dritten Tag. Erst am Dienstagabend ist die Koalition nach 31 Stunden durch. Mittwoch also endlich: Zahnpflege für den Bundesfinanzminister.
Lindner hat aber nicht nur der Zähne wegen schließlich Grund zur Freude. Auch wenn die Verhandlungen über Klimaschutz und Planungsbeschleunigung viel länger gedauert haben als erwartet, wirkt er am Dienstagabend bestens gelaunt, als er im Reichstagsgebäude mit den Vorsitzenden der grünen und roten Koalitionspartner, Ricarda Lang und Lars Klingbeil, die Ergebnisse kommentiert. Lindner spricht mehrfach vom „Paradigmenwechsel“.
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