
Führungslose CDU : Ein Bild des Jammers
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Das CDU-Logo am Konrad-Adenauer-Haus in Berlin Bild: dpa
Zaudern, Vollkaskomentalität und Rundumabsicherung sind nicht unbedingt Eigenschaften, die einen CDU-Vorsitzenden auszeichnen. Oder doch?
Die CDU gibt weiterhin ein Bild des Jammers ab. Führung muss man wollen – und das auch zeigen. Zur Zeit zeigt sich aber nur ein Vakuum. Es gibt die üblichen Verdächtigen, die schon Gescheiterten, die durchaus wollen würden, aber noch mit der Ankündigung warten. Die Ministerpräsidenten halten sich vornehm zurück. Von den durch Rita Süssmuth ausdrücklich ermunterten Frauen hat noch keine den Finger gehoben. Nun ist Kanzleramtsminister Helge Braun im Gespräch. Warum auch nicht? Begeisterungsstürme wird er nicht auslösen.
Die sind zwar auch nicht nötig, um Parteivorsitzender zu werden. Aber die Basis hat sich das Recht erarbeitet, den Nachfolger Armin Laschets auf den Schild zu heben – und zwar schnell. Nun muss sie das Verfahren ausbaden, das keineswegs von selbst zu Befriedung und Geschlossenheit führt. Es ist verständlich, dass die (möglichen) Kandidaten nun erst einmal ihre Truppen sammeln, Bündnisse schmieden und Absprachen suchen. Doch die Zeiten sind eben vorbei, in denen Delegierte von Landesvätern vor Abstimmungen eingenordet wurden – genau dagegen hat das Parteivolk aufbegehrt.
Verständlich, dass sich niemand zu früh verbrennen will. Aber Zaudern, Vollkaskomentalität und Rundumabsicherung sind nicht unbedingt Eigenschaften, die einen CDU-Vorsitzenden auszeichnen. Oder doch?