
Die Opfer entschädigen – nicht aus der Kirchensteuer
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Matthias Katsch (l.), Sprecher der Initiative „Eckiger Tisch“, und Bischof Stephan Ackermann, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen des sexuellen Missbrauchs, stellen die Empfehlungen zur Entschädigung von Opfern am 25. September 2019 in Fulda vor. Bild: KNA
Eine Kommission empfiehlt Ausgaben, die sich auf eine Milliarde Euro und mehr belaufen könnten. Richtig ist: Die Kirche hat sich bisher einen schlanken Fuß gemacht. Doch warum sollen jetzt Laien die Rechnung zahlen?
Bisher ist die katholische Kirche in Deutschland billig davon gekommen. Neun Millionen Euro gab sie für Menschen aus, die als Kinder oder Jugendliche von Klerikern sexuell missbraucht worden sind. Im Schnitt waren das 5000 Euro pro Person, maximal wurden 15.000 Euro gezahlt. Es versteht sich von selbst, dass derlei Beträge nicht mehr sind als eine symbolische Anerkennung des Leidens, das den Betroffenen widerfahren ist.
Darin lag freilich auch das Eingeständnis, dass die Kirche als Institution Mitverantwortung trägt für die Taten Einzelner. Die von den Bischöfen in Auftrag gegebene Missbrauchsstudie bestätigte das: Die Verbrechen und ihre Vertuschung wurden durch systemische Schwächen begünstigt.
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