
Wachsamkeit muss zur Normalität werden
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Es geht um Behördenversagen, es geht um Ignoranz und es geht um Aktenmanipulation. Es besteht Nachholbedarf im Hinblick auf den Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch. Die Lehren aus Lügde.
„Eichwald“ heißt der Campingplatz bei Lügde, auf dem jahrelang Kinder sexuell missbraucht worden sind. „Eichwald“, so hieß auch der fiktive Ort in Michael Hanekes Film „Das weiße Band“, in dem es ebenfalls um Missbrauch geht. Im Film steht „Eichwald“ symbolisch für die verdrängten Abgründe einer Gesellschaft. Und leider gibt es Anlass zu der Vermutung, dass man auch im Fall des gleichnamigen Campingplatzes in einen gesellschaftlichen Abgrund schaut.
Denn die missbrauchten Kinder von Lügde sind nicht nur Opfer ruchloser Kinderschänder geworden. Einige von ihnen sind zugleich Opfer eines vielfachen Behördenversagens. Dadurch wird der Campingplatz zum Symbol – Symbol einer Gesellschaft, die auch nach zehn Jahren beinahe ununterbrochener Beschäftigung mit dem Thema Kindesmissbrauch ihre Lektion offenbar noch nicht gelernt hat.
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