Migration : Zahl der Einbürgerungen um zwanzig Prozent gestiegen
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Eine Einbürgerungsurkunde der Bundesrepublik Deutschland Bild: dpa
2021 haben sich in Deutschland zwanzig Prozent mehr Menschen als im Jahr zuvor einbürgern lassen. Vor allem Syrer, die zwischen 2014 und 2016 ins Land flohen, sind darunter.
Im vergangenen Jahr sind rund 131.600 Ausländer in Deutschland eingebürgert worden. Das waren etwa 21.700 (20 Prozent) mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Der Anstieg ist gut zur Hälfte auf die hohe Zahl der Einbürgerungen von Syrern zurückzuführen: Im Jahr 2021 wurden 19.100 syrische Staatsangehörige eingebürgert, fast dreimal so viele wie im Jahr zuvor.
Neben Syrern ließen sich den Angaben zufolge am häufigsten türkische (12.200), rumänische (6900), polnische (5500) und italienische (5000) Staatsangehörige einbürgern. Insgesamt wurden Menschen mit 173 unterschiedlichen Staatsangehörigkeiten in Deutschland eingebürgert. Jede vierte Person hatte die Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedstaates.
Mindestaufenthaltsdauer von acht Jahren
Die hohe Zahl der Einbürgerungen von Syrern steht im Zusammenhang mit der Zuwanderung von syrischen Schutzsuchenden in den Jahren 2014 bis 2016, die mittlerweile immer häufiger die Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllen, wie es weiter hieß. Hierzu zählen unter anderem ausreichende Sprachkenntnisse, ein gesicherter Lebensunterhalt und in der Regel auch eine Mindestaufenthaltsdauer von acht Jahren.
Die große Mehrheit (81 Prozent) der 2021 eingebürgerten Syrer hielt sich der Statistik-Behörde allerdings noch keine acht Jahre in Deutschland auf. Wer sich bereits nach sechs Jahren Aufenthalt einbürgern lassen möchte, kann dies über besondere Integrationsleistungen erreichen. Hierzu zählen beispielsweise besonders gute Sprachkenntnisse, schulische oder berufliche Leistungen, aber auch bürgerschaftliches Engagement.