https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/merkel-bekommt-fuer-aufnahme-von-fluechtlingen-unesco-friedenspreis-18661985.html

„Mutige Entscheidung“ : Merkel bekommt für Aufnahme von Flüchtlingen Unesco-Friedenspreis

  • Aktualisiert am

Altkanzlerin Angela Merkel Bild: AFP

Die Altkanzlerin wird heute in der Elfenbeinküste für ihre Flüchtlingspolitik im Jahr 2015 geehrt. Die Aufnahme von 1,2 Millionen Flüchtlingen sei „eine Lektion, die sie der Geschichte hinterlässt“.

          1 Min.

          Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel nimmt an diesem Mittwoch in der Elfenbeinküste den Friedenspreis der UN-Kulturorganisation Unesco entgegen. Damit will die Organisation Merkels Flüchtlingspolitik aus dem Jahr 2015 würdigen, als Deutschland mehr als 1,2 Millionen Flüchtlinge aufnahm.

          Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay und der ivorische Präsident Alassane Ouattara werden der Kanzlerin den Preis bei einer Zeremonie in der Stadt Yamassoukro um 10.00 Uhr Ortszeit (11.00 Uhr MEZ) überreichen, wie die Organisation mitteilte. Die Unesco hatte Merkel bereits im August vergangenen Jahres als Preisträgerin benannt. „Die gesamte Jury war von ihrer mutigen Entscheidung aus dem Jahr 2015 berührt, mehr als 1,2 Millionen Flüchtlinge insbesondere aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und Eritrea aufzunehmen“, sagte der Präsident der Jury und Friedensnobelpreisträger 2018, Denis Mukwege, als Begründung für die Wahl Merkels. „Es ist eine Lektion, die sie der Geschichte hinterlässt.“

          Weitere Auszeichnung für Julienne Lusenge

          Neben der Ex-Kanzlerin soll außerdem die Arbeit von Julienne Lusenge aus dem Kongo gewürdigt werden, die sich für Opfer sexueller Gewalt im Ostkongo einsetzt. An der Preisverleihung werden mehrere westafrikanische Staatschefs sowie Vertreter der Afrikanischen Union teilnehmen. Zudem wird der kongolesische Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege erwartet.

          Der Preis ist nach dem früheren Staatschef der Elfenbeinküste Félix Houphouët-Boigny benannt. Der Friedenspreis wurde 1989 gestiftet und wird seit 1991 jährlich an Personen oder Organisationen vergeben, die sich besonders um die Förderung, die Erforschung oder die Sicherung des Friedens bemüht haben.

          Die ersten Preisträger waren Nelson Mandela und Frederik Willem de Klerk, die infolge der Abschaffung der Apartheid in Südafrika ausgezeichnet wurden. Zuletzt wurde der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed 2019 für den Friedensschluss mit dem Nachbarland Eritrea ausgezeichnet. Dieser stürzte sein Land jedoch im Jahr darauf in einen Bürgerkrieg. 2020 und 2021 wurde der Preis nicht verliehen.

          Weitere Themen

          Osnabrücker Bischof Bode zurückgetreten

          Missbrauchsskandal : Osnabrücker Bischof Bode zurückgetreten

          Erstmals nimmt der Papst den Rücktritt eines Bischofs im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal an. Er hoffe, dass sein Schritt für die Menschen im Bistum befreiend wirke, teilt Franz-Josef Bode mit und spricht von eigenen Fehlern.

          Ein Wahlkampf nach bayerischer Art

          CDU Hessen : Ein Wahlkampf nach bayerischer Art

          Ein halbes Jahr vor der Landtagswahl will die CDU in Hessen nichts dem Zufall überlassen. Mit Angriffen auf die Ampel, vielen Umfragen, emotionalen Themen – und etwas Hilfe von der CSU will man gewinnen.

          Topmeldungen

          Volker Wissing (FDP)

          Streit um E-Fuels : Etappensieg für Wissing

          Im Streit um das Verbrennerverbot hat sich die EU auf den deutschen Verkehrsminister zubewegt. Gut so. Vielleicht gibt es 2035 eben doch mit E-Fuels betriebene Verbrenner, die sich nicht nur Porsche-Fahrer leisten können.
          Ein ukrainischer Soldat der 28. Brigade an einem Frontabschnitt nahe Bachmut

          Ukrainekrieg : Kommt Russlands Offensive in Bachmut zum Stehen?

          Die Militärführung in Kiew und der britische Geheimdienst melden, dass die ukrainischen Verteidiger die Lage in Bachmut stabilisieren. Für Russland könnten sich die geringen Geländegewinne als Pyrrhussieg herausstellen.
          Eine gute Idee hält sich nicht an feste Arbeitszeiten, doch im Bundesarbeitsministerium herrscht der Geist der Stechuhr.

          Neues Arbeitsgesetz : Denken am Wochenende verboten

          Forschen mit der Stechuhr: Die geplante Pflicht zur Erfassung der Arbeitszeit gefährdet den Wissenschaftsstandort Deutschland. Ein Gastbeitrag.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.