Maßnahmengegner : Mehr als 50 Festnahmen bei Corona-Protesten in Berlin
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Sehen sich als Revolutionäre: Corona-Maßnahmengegner am Samstag in Berlin Bild: dpa
Trotz Versammlungsverboten demonstrieren einige Tausend Menschen in Berlin gegen die coronabedingten Einschränkungen. Es kam zu mehr als 50 vorläufigen Festnahmen. Ein Polizist wurde verletzt.
Aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen haben sich am Samstag einige Tausend Demonstranten in Berlin versammelt. Nach mehreren Verboten für einzelne Versammlungen lief ein großer Teil nach Beobachtung von Reportern der Deutschen Presse-Agentur zunächst eher ziellos durch die Straßen.
Bis zum frühen Abend kam es bei den Protesten zu mehr als 50 vorläufigen Festnahmen. Die Polizei begleitete die einzelnen Züge und zog dabei nach eigenen Angaben immer wieder Rädelsführer aus den Gruppen. Es gab einige Angriffe auf Einsatzkräfte, ein Polizist wurde verletzt.
Im Stadtteil Prenzlauer Berg versuchten die Demonstranten dann immer wieder, zu einem „Zug der Liebe“ dazuzustoßen, zu dem bei House- und Technomusik rund 10.000 Menschen erwartet wurden. Die Polizei verhinderte dies mit Absperrungen. Der „Zug der Liebe“ wurde Medienberichten zufolge wegen Verstößen gegen die Corona-Beschränkungen vorzeitig beendet.
An der Lessingbrücke zwischen Tiergarten und Moabit versuchten Demonstranten nach Polizeiangaben, eine Sperre zu durchbrechen. Die Polizei verhinderte dies und setzte dabei auch Reizgas ein. Polizeihubschrauber waren zur Beobachtung der unübersichtlichen Szenerie eingesetzt, weite Teile des Regierungsviertels abgesperrt.
Die Berliner Polizei hatte sich trotz der Demonstrationsverbote auf größere Einsätze eingestellt. Rund 2000 Polizisten standen nach eigenen Angaben am Samstag bereit, darunter war auch Unterstützung aus Baden-Württemberg, Niedersachsen, Bayern und Sachsen.