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Konvoi aus der Karibik : Marine schlägt Seglern Wunsch nach Fregatten-Eskorte ab

Kein Schiff wird kommen: Die Fregatte „Baden-Württemberg“ bleibt auf Kurs. Bild: dpa

Einen Segelkonvoi über den Atlantik zu begleiten sei „überhaupt keine Option“, sagt ein Marine-Sprecher der F.A.Z. Der Deutsche Segler-Verband rät grundsätzlich von dem Vorhaben ab.

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          Die Marine hat dem Ansinnen deutscher Segler eine Absage erteilt, eines ihrer Schiffe als Eskorte für einen Konvoi über den Atlantik zurück nach Europa abzustellen. „Das ist überhaupt keine Option“, sagte ein Sprecher der Marine am Montag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Höchste Priorität hätten die laufenden Einsätze, zudem wären die Kräfte auch in „einsatzgleichen“ Aufgaben wie etwa den deutschen Beiträgen zu den ständigen maritimen Einsatzverbänden der Nato gebunden.

          Lorenz Hemicker
          Redakteur beim Chef vom Dienst.

          Gehofft hatten Segler in der Karibik vor allem auf die Fregatte „Baden-Württemberg“, die in den vergangenen Tagen im Südatlantik unterwegs war. Das Schiff soll am Dienstag auf den Kapverdischen Inseln anlegen. Die Marine bestätigte zwar, dass das Typschiff der neuen F125er-Klasse theoretisch binnen einer Woche die Karibik erreichen könne. Alle weiteren Voraussetzungen für eine Evakuierungsoperation sind aber offenbar nicht gegeben.

          In Marinekreisen hieß es, selbst wenn eine Evakuierungsoperation der Segler von Seiten der Bundesregierung geprüft würde, wäre die Eskorte eines solchen Verbandes angesichts der ohnehin angespannten Personal- und Materiallage schlicht nicht leistbar.

          Geltend gemacht wird, neben den laufenden Verpflichtungen und einer geschätzten Einsatzdauer von mindestens zwei Monaten, die Notwendigkeit eines Versorgungsschiffes. Denn niemand könne damit rechnen, dass die Fregatte oder die Segler unterwegs irgendwo anlaufen und sich verpflegen dürften, bevor sie deutsche Gewässer erreichten. Ein solcher Einsatzgruppenversorger sei jedoch nicht verfügbar. Grundsätzlich können sich Bundesbürger mit solchen Wünschen ohnehin nicht direkt an die Bundeswehr wenden. Ansprechpartner sei der Krisenstab des Auswärtigen Amtes, hieß es aus dem Verteidigungsministerium.

          Der Deutsche Segler-Verband riet am Montagabend „dringend“ davon ab, in der derzeitigen Lage mit einzelnen Booten oder in einem Verband nach Europa zurückzukehren. Die Lage könne sich angesichts der Corona-Pandemie täglich ändern. Und es sei nicht sichergestellt, dass ankommende Boote auf den Azoren, Kanaren und Madeira einlaufen könnten, um Proviant und Kraftstoff zu bunkern, so eine Verbandssprecherin gegenüber der F.A.Z. Da auch in der Karibik die Staaten inzwischen auf das Virus reagierten, sollten Segler mit sicherem Liegeplatz ihre Reise „auf keinen Fall fortführen“ und nach Deutschland zurückkehren. Segler ohne sicheren Liegeplatz sollten unmittelbar einen aufsuchen und dafür notfalls auch eine 14 Tage lange Quarantäne akzeptieren. Die Boote empfiehlt der Verband, entweder in Obhut vertrauenswürdiger Personen vor Ort zu geben oder als Decksladung auf einem größeren Schiff nach Europa transportieren zu lassen.

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