Der Innenminister und die LKA-Präsidentin
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Zerrüttetes Verhältnis: Innenminister Beuth und LKA-Präsidentin Thurau Bild: dpa
Der hessische Innenminister Beuth (CDU) regiert seine Behörden wie ein Fürstentum, sagen Kritiker. Jetzt hat er sich offenbar mit der Chefin des hessischen Landeskriminalamts überworfen – und greift zu ungewöhnlichen Mitteln.
In Hessen gibt es ein merkwürdiges Missverhältnis. Kaum eine Behörde ist derzeit wichtiger als das Landeskriminalamt, nachdem Hessen in den vergangenen anderthalb Jahren durchgeschüttelt wurde von rechtsextremen Vorfällen. Das Amt ermittelte und ermittelt immer noch zum Mordfall Lübcke, zu den Morden in Hanau, zu den Schüssen auf einen Schwarzen in Wächtersbach und nicht zuletzt zu den rechtsextremen Drohbriefen, die mit „NSU 2.0“ unterschrieben sind und weiterhin eintreffen. Man könnte also annehmen, dass die Verbindungen zwischen Landesregierung und Landeskriminalamt (LKA) eng sind. Doch das Gegenteil ist der Fall.
Der Innenminister habe sich mit der LKA-Präsidentin Sabine Thurau überworfen, sagen viele in Wiesbaden. Öffentlich kritisierte er ihre Behörde scharf und plant nun, ihren Posten künftig politisch zu besetzen – und damit jederzeit umbesetzen zu können. Ein in Deutschland einmaliger Vorgang, der viel darüber erzählt, wie in Wiesbaden in Fragen der Sicherheit Politik gemacht wird. Von „Fürsten“ ist da die Rede, die tief in die nachgeordneten Behörden hineinregierten und keine Beamten wollten, die kritisch nachdächten.
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