Fragile Freiheiten
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Michael Kretschmer, Sachsens Ministerpräsident Bild: dpa
Jedes Bundesland entscheidet für sich, wie es die Lockerungen gestaltet. Die Ergebnisse sind ganz unterschiedlich. Ein Blick auf drei Länder zeigt die Bandbreite.
Müde sieht Michael Kretschmer aus, als er vor die Presse tritt. Er spricht über das Virus, das nichts an Gefährlichkeit verloren habe, dass aber die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, in den vergangenen Wochen „deutlich abgenommen“ habe. „Das zeigt: Unsere Maßnahmen wirken“, sagt Sachsens Ministerpräsident. Ein starker Staat sei gerechtfertigt gewesen, als die Bedrohung groß war, aber jetzt rücke wieder die Eigenverantwortung in den Vordergrund.
Es ist der Moment, in dem sich sein Blick aufhellt. „Wir wollen die Dinge so organisieren, dass möglichst viel möglich wird“, sagt der CDU-Politiker am Mittwochabend nach der Schaltkonferenz der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin, um dann einen Paradigmenwechsel zu verkünden: Ab Mitte Mai soll es in Sachsen so gut wie keine durch die Pandemie bedingten Verbote mehr geben, sondern „grundsätzlich alles möglich“ sein, „wenn es ein Hygieneschutzkonzept hat“. Die Zeit der bundesweiten Linie ist vorbei, die Länder entscheiden viel stärker selbst, ob und wie sie die Lockerungen vornehmen – und wählen dabei unterschiedliche Wege.
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