Der Jesuit, der den Staat herausfordert
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Nach einer Blockadeaktion vor dem Justizpalast in München: Der Jesuit Jörg Alt wird von Polizisten am 28. Oktober in Gewahrsam genommen. Bild: Tobias Schmitt
Der Jesuit Jörg Alt macht gemeinsame Sache mit den Klimaaktivisten der „Letzten Generation“. Was treibt ihn an?
Jörg Alt kann schroff sein im Umgang. Bei der ersten Begegnung will er Fragen zu seiner Biographie abwürgen, um schneller zu seinem Anliegen zu kommen: der Rettung der Menschheit. Angesichts der Geschwindigkeit, mit der die Erde – auch nach Ansicht der besonnensten Wissenschaftler – der Klimakatastrophe entgegenrast, sind keine Umwege mehr zu dulden, auch Freundlichkeiten führen nicht weiter. So sieht das Alt, so sehen es viele Aktivisten der „Letzten Generation“, mit der Alt gemeinsame Sache macht. Aber was führt dann weiter?
Alt nennt sich selbst einen Migrationssoziologen und Sozialethiker, für seine Promotion über illegale Einwanderung bekam er 2004 den „Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien“. Seine jüngeren Bücher oszillieren zwischen Wissenschaft und Aktivismus. In „Einfach anfangen! Bausteine für eine gerechtere und nachhaltigere Welt“ erläutert Alt, warum der dominanten „neoliberalen Erzählung“ ein neues Narrativ entgegengesetzt werden müsse. Dabei ist er selbst eine gute Story – und schon deshalb für die Klimaaktivisten von großem Wert.
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