
Last Generation : Die fliegenden Klimakleber sind Vollprofis
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Demonstrant der „Letzten Generation“ im vergangenen April in Frankfurt am Main Bild: dpa
Klimaaktivisten werden ihre hehren Ziele stets abgenommen. Dass sie einfach nur Profis der Selbstinszenierung, des Hedonismus und des Profitstrebens sein könnten, bleibt außer Betracht.
Die Fernflüge von Klimaklebern und ihre Reaktion darauf zeigen vor allem eins: Das sind Vollprofis. Sie beherrschen die öffentliche Klaviatur bestens. Man muss mit ihnen deshalb auch nicht strenger sein als mit anderen. Kaum jemand lebt durchgehend konsequent. Klar ist natürlich, dass Moralprediger aller Art mit besonderer Häme rechnen müssen, wenn ausgerechnet sie „im Privaten“ ihren öffentlich zur Schau getragenen Ansprüchen nicht gerecht werden.
Der Skandal ist ein anderer
Aber ob jemand nach Thailand schwimmt oder fliegt, ob er dort ein Apfelbäumchen pflanzt oder sich anderweitig vergnügt – der neue Skandal der „Last Generation“ ist ein anderer: Warum haben alle öffentlichen Sympathisanten, all jene, die Straftäter einladen und hofieren wie gekürte Repräsentanten des Volkes, immer wie selbstverständlich so getan als ginge es der allerletzten Generation wirklich um das Klima?
Hehre Fernziele, die man bei anderen auch nicht ungefragt übernimmt, sind hier einfach unterstellt worden. Doch dass es sich eben um ausgebuffte Profis der Selbstinszenierung, des Hedonismus und des Profitstrebens handeln könnte, blieb außer Betracht.
Auch jetzt wird sich daran nichts ändern. Denn der angebliche Heroismus der Klimakleber lenkt vom eigenen phlegmatischen oder eben auch nicht so korrekten Verhalten ab. Dabei bleiben Straftäter schlicht Straftäter, egal welches Fernziel sie haben und egal wie sie sich sonst privat verhalten.