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Staatsanwaltschaft ermittelt : Bundesweite Razzia bei der „Letzten Generation“

  • Aktualisiert am

Eine Beamtin der Bundespolizei steht mit einem sichergestellten Bolzenschneider der „Letzten Generation“ am Donnerstag an einem Zaun am BER-Flughafen. Bild: dpa

Die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt gegen Mitglieder der Gruppe wegen der Bildung und Unterstützung einer kriminellen Vereinigung. Die „Letzte Generation“ spricht von einem Einschüchterungsversuch.

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          Die Gruppe „Letzte Generation“ ist am Dienstagmorgen zum Ziel einer bundesweiten Razzia geworden. Die Durchsuchungen stehen im Zusammenhang mit Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Neuruppin gegen elf Mitglieder der Gruppe. Ein entsprechender Bericht der Zeitung „Tagesspiegel“ unter Berufung auf einen Sprecher der Staatsanwaltschaft wurde der F.A.Z. bestätigt. Es gehe um die Bildung und Unterstützung einer kriminellen Vereinigung.

          Die Gruppe selbst bestätigte die Hausdurchsuchungen am Dienstag. Ab fünf Uhr morgens seien elf Hausdurchsuchungen bei Mitgliedern der „Letzten Generation“ vorgenommen worden. Dabei seien elektronische Geräte wie Laptops und Smartphones sowie Plakate konfisziert worden, teilte die Gruppe auf Twitter mit.

          Dem Nachrichtenportal T-Online gegenüber sagte die Sprecherin des Bündnisses, Lilly Schubert: „Wir gehen davon aus, dass es sich um einen Einschüchterungsversuch handelt.“ Das werde indes nicht dazu führen, dass die Gruppe ihre Aktionen einstellen werde.

          Laut Angaben der Staatsanwaltschaft in Neuruppin geht es bei den Ermittlungen um eine Protestaktion im April dieses Jahres an der brandenburgischen Ölraffinerie PCV Schwedt. Dort hatten sich mehrere Aktivisten der „Letzten Generation“ an eine Pipeline gekettet. Sie sollen zudem mit Schiebern Zuleitungen am Netz der Raffinerie geschlossen haben. Wegen des Importstopps für russisches Öl, der vom 1. Januar an auch für Pipelines in Deutschland gilt, sucht die Bundesregierung momentan neue Bezugsquellen für die Raffinerie. Feste Zusagen fehlten bis zuletzt.

          Die Aktion in Schwedt war nur eine von vielen der „Letzten Generation“ in diesem Jahr. Die Aktivisten, die für eine radikale Klimawende eintreten, suchten auch mit der Blockade von Autobahnauffahrten, der Beschädigung von Kunstwerken in Museen und der Störung von Flughäfen Aufmerksamkeit zu erregen.

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