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Lesemisere : Traurige Kontinuität

Lesen will gelernt sein: Ein Grundschüler mit einem Buch Bild: dpa

Deutsche Schüler können immer schlechter lesen. Damit sie lesen lernen können, brauchen sie vor allem Lehrer. Aber die fehlen an allen Ecken und Enden.

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          Die Lesemisere ist ein trauriges Stück Kontinuität in der deutschen Bildungspolitik. Mindestens schon seit zwei Jahrzehnten verschlechtern sich die Leistungen der Schüler in Deutsch. Die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung hat diesen Abwärtstrend in der vergangenen Woche noch einmal bestätigt.

          Das Zeugnis für die Viertklässler fiel miserabel aus. Mehr als durchschnittliche Leistungen erreichen sie nicht beim Lesen, und jeder vierte Schüler kann nicht so lesen, dass er Texte wirklich versteht. Auch der jüngste IQB-Bildungstrend kam im vergangenen Jahr zu ähnlichen Ergebnissen.

          Viel zu spät

          Dass Schüler immer schlechter lesen, liegt nicht zuletzt daran, dass im Klassenzimmer und zu Hause zu wenig gelesen wird. Die vielen einsamen Stunden in der Corona-Pandemie, die Schüler zu Hause anstatt im Klassenzimmer verbracht haben, dürften daran ihren Anteil haben.

          Nordrhein-Westfalen gelobt nun Besserung und setzt ein Förderprogramm auf. Vor allem „3 mal 20 Minuten“ verbindliche Lesezeit sollen es richten, Förderbedarf soll früher erkannt werden. Dieser Schritt kommt viel zu spät und ist längst nicht die ganze Antwort.

          Damit Schüler lesen lernen können, brauchen sie vor allem Lehrer, die sie unterrichten, und die fehlen an allen Ecken und Enden. Auch beim Lehrermangel beweisen die Länder in der Bildungspolitik leider eine fragwürdige Kontinuität.

          Tobias Schrörs
          Politikredakteur.

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