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Westliche Waffenlieferungen : Leopard-2-Panzer aus Kanada auf dem Weg in die Ukraine

Polnische Soldaten üben die Instandhaltung von Leopard-2-Panzern. Bild: Reuters

Kanada hat mit der Auslieferung von Leopard 2 begonnen. Auch Portugal sagt eine Lieferung zu. Polen und Großbritannien haben mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten an westlichen Panzern begonnen.

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          Kanada hat mit der angekündigten Auslieferung von vier Leopard-2-Panzern an die Ukraine begonnen. Am Samstag veröffentlichte die kanadische Verteidigungsministerin Anita Anand auf Twitter Videoaufnahmen, die das Verladen des ersten Panzers des Typs 2A4 in eine Transportmaschine in der Stadt Halifax zeigten.

          Matthias Wyssuwa
          Politischer Korrespondent in Berlin.
          Robert Putzbach
          Redakteur in der Politik

          Am Wochenende sagte auch Portugal die Lieferung von Leopard-2-Panzern „bis Ende März“ fest zu. Regierungschef Antonio Costa sagte bei einem Besuch in der Zentralafrikanischen Republik, die genaue Anzahl werde „erst zu gegebener Zeit“ bekannt gegeben. Portugiesische Zeitungsberichte, wonach Lissabon die Lieferung von vier Panzern der Version A6 vorbereitet, wurden bisher nicht bestätigt.

          Sowohl Polen als auch Großbritannien haben unterdessen mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten an westlichen Panzermodellen begonnen. Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak teilte bei einem Besuch in Kiew mit, dass die Leopard-Ausbildung ukrainischer Soldaten in Polen schon im Gange sei. Die Liefermodalitäten für die Panzer selbst werde man mit den Nato-Verbündeten auf einem Treffen Mitte Februar erörtern.

          „Eine Reihe abstruser historischer Vergleiche“

          Der britische Premierminister Rishi Sunak teilte bei einem Telefonat mit Selenskyj am Samstag mit, dass ukrainische Besatzungen bereits an den britischen Kampfpanzern vom Typ Challenger-2 trainiert werden. Die Ausbildung habe in dieser Woche begonnen.

          Zuvor hatte „Der Spiegel“ berichtet, die Bundesregierung habe intensiven Kontakt zu den Partnern aufgenommen, um die für die Ukraine zugesagte Lieferung von Leopard-2-Panzern zusammenzustellen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bei der Verkündung der Entscheidung zur Lieferung im Bundestag angekündigt, zusammen mit den Verbündeten „rasch zwei Panzerbataillone“ für die Ukraine zusammenzustellen.

          Deutschland will 14 Panzer in der Version A6 schicken. Ein Bataillon umfasst bei der Bundeswehr im Regelfall 44 Kampfpanzer. Die Amerikaner sagten zusätzlich die Lieferung von 31 Abrams-Panzern zu, was der Zählung eines ukrainischen Bataillons entspricht. Der „Spiegel“ berichtete, dass sich die Zusammenstellung der Bataillone wegen fehlender Lieferzusagen europäischer Partner schwierig gestalte. In Berlin wurde bekräftigt, dass es zwei Bataillone geben soll.

          Gefragt nach der Behauptung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, dass durch die Lieferungen „wieder deutsche Panzer“ Russland bedrohten, sagte Scholz der „Bild am Sonntag“: „Seine Worte stehen in einer Reihe abstruser historischer Vergleiche, die er nutzt, um seinen Angriff auf die Ukraine zu rechtfertigen.“ Auf die Frage, ob es eine Absprache mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gebe, dass Waffen aus dem Westen nur auf ukrainischem Territorium eingesetzt und Russland damit nicht auf seinem Gebiet angegriffen werde, antwortete Scholz: „Darüber besteht Konsens.“

          Mit Blick auf die Behauptung des früheren britischen Premierministers Boris Johnson, dass Putin ihn am Telefon persönlich bedroht habe, äußerte Scholz: „Nein, Putin hat weder mir gedroht noch Deutschland. In den Telefonaten würden „unsere sehr unterschiedlichen Standpunkte auf den Krieg in der Ukraine sehr klar. Ich mache Putin sehr deutlich, dass Russland die alleinige Verantwortung für den Krieg hat.“

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