Für Chinesen in Deutschland : Lauterbach erteilt Einfuhrerlaubnis für Sinovac-Impfstoff
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Ampullen des Corona-Impfstoffs Sinovac Bild: dpa
Ausschließlich für chinesische Staatsangehörige soll das Vakzin verabreicht werden dürfen. Gesundheitsminister Lauterbach glaubt, dass die Bürger dem Impfstoff aus Fernost „besonders vertrauen“.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat dem chinesischen Sinovac-Impfstoff eine Einfuhrgenehmigung erteilt. „Mit dieser Zulassung wollen wir erreichen, dass chinesische Bürger durch den eigenen Impfstoff hier auch geschützt sind“, sagte Lauterbach am Mittwoch dem Magazin „Der Spiegel“. Demnach darf der Impfstoff von nun an in die Bundesrepublik Deutschland eingeführt und hier ausschließlich an Staatsangehörige Chinas verabreicht werden. Grundlage dafür ist dem Bericht zufolge eine Bewertung durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI).
Geimpft werden darf demnach nur in Verantwortung der Botschaften und Konsulate Chinas. Über die Sicherheit von Sinovac hatte es zuvor Bedenken gegeben. Diese seien nach der Bewertung durch das PEI ausgeräumt, sagte Lauterbach. Es gebe nun ausreichend Daten über die Vakzine. Die Freigabe könne er auf dieser Grundlage „ohne Wenn und Aber“ vertreten. Eine Zulassung für Deutsche ist demnach nicht vorgesehen.
Kein westlicher Impfstoff bislang in China erlaubt
Dass Sinovac eingeführt wird, sei ein Entgegenkommen an chinesische Staatsbürger in Deutschland, schreibt das Magazin. Lauterbach wolle ihnen damit mehr Schutz gegen das Coronavirus ermöglichen. „Ich kann mir gut vorstellen, dass die Bürger dem Impfstoff besonders vertrauen“, sagte der Gesundheitsminister. Mit der Genehmigung gelten künftig in Deutschland auch Personen, die das Sinovac-Präparat erhalten haben, als geimpft. Vorher gab es diesen Status nur für Menschen, die mit in Deutschland anerkannten Impfstoffen immunisiert worden waren.
In China darf bislang kein Vakzin aus westlicher Produktion verimpft werden. Möglicherweise ändert sich das bald. Auf der China-Reise hatte sich Olaf Scholz dafür eingesetzt, dass deutschen und europäischen Staatsangehörigen der Impfstoff von Biontech verabreicht werden kann.