Ein Mitarbeiter verlässt die Zentrale des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Berlin-Mitte am 26. Februar 2021. Bild: dpa
In Deutschland wurde für die Fehleinschätzung der Lage in Afghanistan schnell der Bundesnachrichtendienst verantwortlich gemacht. Zu schnell?
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Was machen russische Truppen an der Grenze zur Ukraine? Leben der Bruder oder der Onkel des nordkoreanischen Diktators noch? Hält sich Iran an seine Atom-Zusagen? Wer solche Dinge wissen will, kann in der Berliner Chausseestraße nachfragen, dort hat der Bundesnachrichtendienst (BND) sein Hauptquartier. Seine oft militärisch ausgebildeten Mitarbeiter sollen außerdem alles herausfinden, was für die Sicherheit der Auslandseinsätze der Bundeswehr und die Mitarbeiter von Botschaften und Behörden relevant sein könnte.
Afghanistan gehört zu den Ländern, für die sich der BND besonders interessiert. Es wurde beobachtet, mit Informanten wurde geredet, im Internet mitgelesen, Kommunikation abgehört. Jahrelang hätten sich Analysen und Einschätzungen des Dienstes als zutreffend erwiesen, behaupten Fachleute. Doch als es wirklich darauf ankam, lag der BND nicht richtig. Die Taliban haben die Macht im Land viel schneller übernommen, die afghanische Armee hat viel weniger Widerstand geleistet, als die Analysten unter BND-Präsident Bruno Kahl angenommen hatten.
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