Nichts Genaues weiß man nicht
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Widerstand: Polizisten verschaffen sich Zutritt zu einem „autonomen Kulturzentrum“ in Flensburg (Archivbild). Bild: dpa
Jahr für Jahr sorgt die Kriminalstatistik für Aufregung – dabei ist ihr Gehalt beschränkt. Politiker fordern ein neues Instrument, um genaue Aussagen zur Entwicklung der Kriminalität im Land treffen zu können.
Zuverlässig Auskunft über Straftaten gibt in Deutschland die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), meint man. Schon vor Wochen kursierten vorläufige Fassungen der neuen Version. Wenn sie dann an diesem Dienstag veröffentlicht wird, werden Kriminologen, Politiker und Journalisten wie gewohnt lautstark Schlüsse ziehen. So begehrt die Zahlen aber auch sind, so begrenzt ist deren Aussagekraft. Das liegt nicht nur daran, dass Statistiken dieser Art grundsätzlich zu Fehlschlüssen verleiten. Im Fall der PKS kommen handfeste Gründe hinzu.
Zunächst sind in der Statistik gewisse Delikte von vornherein nicht enthalten. Hierzu zählen Staatsschutzdelikte, Verkehrsdelikte sowie Finanz- und Steuerdelikte. Vor allem aber erfasst die Statistik ausschließlich Fälle, die der Polizei bekanntgeworden sind. Die Rede ist vom kriminellen Hellfeld. Den erheblichen Einfluss des Anzeigeverhaltens lässt die Untersuchung außer Acht, obwohl es – je nach Delikt – höchst unterschiedlich ist. So wird sich das Opfer einer Beleidigung um eine Strafverfolgung tendenziell seltener bemühen als das Opfer eines bewaffneten Raubüberfalls.
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