Kretschmann: Vom Fehlverhalten des Polizeiinspekteurs aus der Presse erfahren
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Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, sagt am Montag in Stuttgart vor dem Untersuchungsausschuss als Zeuge zur sogenannten Polizei-Affäre aus. Bild: dpa
In der Sex-Affäre in der baden-württembergischen Landespolizei sagt Ministerpräsident Kretschmann vor dem Untersuchungsausschuss aus. Innenminister Strobl habe ihn erst spät informiert.
In der „Sex- und Brief-Affäre“ in der baden-württembergischen Polizeiführung hat Innenminister Thomas Strobl (CDU) den Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) mehrfach zu spät informiert. Kretschmann sagte am Montag vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss, dass er von der mutmaßlichen sexuellen Straftat des „Inspekteurs der Polizei“ (IdP) erst aus der Presse erfahren habe. „Erst am Rande einer Landtagssitzung haben mich der Innenminister und sein Staatssekretär informiert, denn wir mussten den Antrag auf Lebenszeitanstellung ja ruhend stellen.“
Der Innenminister habe ihn auch über seinen eigenen Fehler bei der Aufklärung des Falls, nämlich im Dezember ein Anwaltsschreiben des damals schon vom Dienst suspendierten Landespolizei-Inspekteurs an einen Journalisten durchgestochen zu haben, erst mit deutlicher zeitlicher Verzögerung berichtet. Passagen aus dem Brief des Anwalts des IdP waren schon kurz vor Weihnachten 2021 in den „Stuttgarter Nachrichten“ publiziert worden. „Davon erfuhr ich Ende Dezember durch die Presseberichterstattung. Erst am Sonntag den 1. Mai habe ich von ihm erfahren, dass er es selbst weitergegeben hat.“
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