
Kommentar zur Union : Unzufrieden
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Die Kanzlerin und der zentrale Pfeiler ihres Systems: Angela Merkel und Volker Kauder Bild: dpa
Rebellion gegen Kauder in der CDU, Seehofer als Ballast für die CSU: Die Unruhe in den Unionsparteien ist groß. Das macht ihr Verhältnis zueinander nicht einfacher.
Die Unionsparteien machen wieder Schlagzeilen: die CDU mit einem Aufbegehren gegen den Fraktionsvorsitzenden Kauder, die CSU mit sinkenden Umfragewerten. Beides sind Zeichen der Unzufriedenheit mit der jeweiligen Parteiführung.
Die Rebellion gegen Kauder, von der man noch nicht weiß, ob sie den Namen wirklich verdient, wird auch von der Verärgerung über das Weiter-so der Parteivorsitzenden und Bundeskanzlerin Merkel angetrieben. Deren Abdankung zu verlangen, trauten sich ihre Kritiker auch nach der jüngsten Bundestagswahl nicht. Der Unmut richtet sich daher gegen den zentralen Pfeiler des Systems Merkel im Bundestag.
In der CSU gab es schon einen halben Führungswechsel (der nach der Landtagswahl vollendet werden könnte). Doch Seehofer erweist sich immer noch als Ballast.
Und Söder, der seinen Lebenstraum gefährdet sieht, fehlt die Gemütsruhe, die ein bayerischer Ministerpräsident ausstrahlen muss, damit die Leute nicht fürchten, sie bekämen es mit einem Stoiber Zwei zu tun. Die Unruhe in beiden Parteien wird auch deren Verhältnis zueinander nicht einfacher machen.