
Kanzlerkandidatur der Union : Laschet will es
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Plötzlich deutlich: Armin Laschet, Ministerpräsident in NRW und CDU-Vorsitzender. Bild: dpa
Scholz ein „Apparatschik der SPD“? Das klingt ja fast schon wie Helmut Kohl. Für einen Ministerpräsidenten gehört sich solche Polemik eigentlich nicht. Als Kanzlerkandidat aber schon.
Das hätte sich Armin Laschet wahrscheinlich auch nicht träumen lassen, dass er Olaf Scholz einmal einen „Apparatschik der SPD“ nennen würde. Das klingt ja fast schon wie Helmut Kohl. Für einen Ministerpräsidenten gehört sich solche Polemik eigentlich nicht, und als frischgebackener CDU-Vorsitzender in einer großen Koalition den SPD-Finanzminister abzukanzeln, klingt auch nicht sehr überzeugend. Aber als Kanzlerkandidat?
Noch ist es Armin Laschet nicht, aber er redet schon so. Anders gesagt: Er redet so, weil er es werden will. Der Schuss gegen den SPD-Kanzlerkandidaten sollte wohl auch gar nicht so sehr die SPD in ihrem Linkskurs stören, sondern in München gehört werden, wo Markus Söder allerdings ohnehin keine Anstalten macht, das Möchtegern mit dem Ich-will-es zu füllen.
Die Gelegenheit war auch deshalb so günstig, weil es um einen profilierten liberalen Ökonomen ging, Lars Feld, den Scholz und die SPD nicht mehr im Sachverständigenrat haben wollen. Im Hintergrund quietscht die Schuldenbremse. Zu ihr hat Laschet zwar ein durchaus rheinisches Verhältnis; aber nicht auf die Pauke zu hauen hätte allen Anhängern von Friedrich Merz das Vorurteil bestätigt, Laschet sei ein Apparatschik der CDU.
Auch die Kampfansage Laschets an die Grünen gehört hierher. Die werden sich noch wundern. Was am Ende dabei herauskommt, wird man sehen. Damit ist die Bundestagswahl gemeint. Das Treffen mit Söder ist nur noch Etappe.