
In Panik mit Greta
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Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg auf einer „Fridays for Future“-Demonstration in Hamburg Bild: Florian
Nicht vor Klimawandel sollte man Angst haben, sondern vor dem Politikwandel, den sich Umweltaktivisten durch die Klimapolitik erhoffen. Die Schüler laufen ihnen blind hinterher.
Die Schüler in aller Welt werden wohl noch eine Weile „streiken“ müssen. Denn dass die Vereinbarungen im Paris-Abkommen zur Eindämmung des Klimawandels eingehalten werden, wofür sie demonstrieren, ist derzeit nicht in Sicht. Das Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad oder weniger zu begrenzen, ist mit dem Einsatz, den sich die beteiligten Staaten auferlegen, kaum zu erreichen – von dem Einsatz der nichtbeteiligten zu schweigen. Wenn Klimaforscher sagen, dass auch die „klimafreundliche“ Politik westlicher Demokratien an eine Grenze stößt, ist damit nicht die Grenze des politischen Willens gemeint, sondern die der Mittel und der Akzeptanz.
Das ist aber nicht die Botschaft, die Greta Thunberg und ihre Anhänger hören wollen. Dass so argumentiert wird, ist für sie gerade der Nachweis von Politikversagen. Klassische Kapitalismuskritik („Es hat den Anschein, dass Geld und Wachstum unsere einzige Sinnerfüllung sind.“) mischt sich in der Fundamentalkritik Thunbergs mit dem Aufruf zum Bruch mit allem, was bisher war: „So gut wie alles in unserer Gesellschaft muss sich ändern.“ Die Methode dafür soll auch gar nicht mehr Politik sein, sondern Panik: „Ich will, dass Ihr in Panik geratet, dass Ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre“, hieß es in der mittlerweile berühmt gewordenen Rede Thunbergs in Davos.
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