
Kampf um CDU-Vorsitz : Laschets Endspurt
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Kämpft um die Macht in der CDU: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet Bild: dpa
Armin Laschet liegt im Rennen um den CDU-Vorsitz hinten. Im Endspurt verweist der NRW-Ministerpräsident nun auf seine erfolgreiche Koalition mit der FDP. Das ist kein Zufall.
Noch knapp zwei Wochen, dann darf sich die CDU auf eine verspätete Bescherung freuen – wenn nicht das Coronavirus oder ein digitaler Super-GAU die Wahl eines neuen Parteivorsitzenden erstmals per Online-Votum und anschließender rechtsverbindlicher Bestätigung per Brief verhindert. Im Endspurt um die Nachfolge der glücklosen Vorsitzenden Kramp-Karrenbauer hat Armin Laschet nun auch explizit auf das aus seiner Sicht erfolgreiche NRW-Koalitionsmodell mit der FDP hingewiesen.
Offenbar war dieser Fingerzeig auch als Argument für unentschlossene Parteitagsdelegierte gedacht, den erfahrenen Regierungschef in Düsseldorf und nicht den ehemaligen Fraktionsvorsitzenden Merz oder den Außenpolitiker Röttgen zum CDU-Parteichef und möglichen Kanzlerkandidaten zu küren. Wenn Laschet sich deshalb auch eine starke FDP im nächsten Bundestag wünscht, dürfte er nicht damit gemeint haben, dass Lindners Truppe vier weitere Jahre in der Opposition verharren sollte; zumal Laschet in der Wirtschafts- und Energiepolitik deutlich auf Distanz zu den Grünen und deren Doppelspitze Baerbock/Habeck gegangen ist.
In seiner Schlussoffensive bedient sich Laschet, der in Umfragen hinten liegt, auch der Strahlkraft seines deutlich dynamischer auftretenden Verbündeten Spahn. Für Deutschland die kühne Vision eines „Modernisierungsjahrzehnts“ zu entwerfen lenkt hoffnungsstark von der (noch tristen) Corona-Realität der nächsten Monate ab.
