Ein Berliner Volksentscheid fordert das Unmögliche
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Finale Kundgebung: Bis in den Samstagabend hinein wird vor dem Brandenburger Tor noch für den Klimaentscheid demonstriert. Bild: Reuters
Ein Bündnis will Berlin schon 2030 statt 2045 klimaneutral machen. Am Sonntag könnte es gelingen, das per Volksentscheid Gesetz werden zu lassen. Fachleute halten das Vorhaben für völlig unrealistisch.
Grüne Plakate säumen in diesen Tagen Berlins Straßen und Plätze. „Es ist nicht zu spät“, steht in roten und blauen Lettern darauf. Oder: „Der Politik Ziele setzen.“ Darunter prangt „Berlin 2030 Klimaneutral“. So nennt sich der Volksentscheid, der am Sonntag stattfindet und für den auf den letzten Metern noch eifrig geworben wird. Am Samstag soll eine Großkundgebung mit Musik und Reden am Brandenburger Tor noch einmal für die Teilnahme mobilisieren, es spielen die Band Element of Crime und der Pianist Igor Levit, zwei Stars der Klimaschutzbewegung sollen auftreten, Luisa Neubauer von Fridays for Future und die Transformationsforscherin Maja Göpel.
Worum geht es? Bisher hat sich Berlin im Einklang mit der Bundesregierung das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2045 seine Kohlenstoffemissionen um mindestens 95 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Damit wäre die Hauptstadt klimaneutral. Den Initiatoren des Volksentscheids, dem Bündnis „Klimaneustart Berlin“, reicht das nicht. Sie wollen die Marke um 15 Jahre auf 2030 vorziehen. Nur so bestehe die Chance, die Erderwärmung noch auf die 2015 in Paris festgelegten 1,5 Grad zu begrenzen, argumentieren sie.
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