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Berlin : Klimaaktivisten blockieren zeitweise Straßen

Polizisten führen am Montag in Berlin einen der Aktivisten weg, die in Steglitz die Zufahrt zur Stadtautobahn blockierten. Bild: dpa

Die Aktivisten protestieren mit den Aktionen für eine nachhaltige Landwirtschaft und gegen die Verschwendung von Lebensmitteln. Für die kommenden Tage sind weitere Blockaden angekündigt.

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          Etwa zwei Dutzend Klimaaktivisten der Gruppe „Aufstand der letzten Generation“ haben am Montag im Berliner Berufsverkehr mit Verkehrsblockaden begonnen. Sie wollen damit für eine nachhaltige Landwirtschaft und gegen die Verschwendung von Lebensmitteln protestieren. Am Montagmorgen versperrten die jungen Leute nach Polizeiangaben unter anderem eine Auffahrt zur Autobahn A103 am Rathaus Steglitz. Zudem blockierten sie sitzend oder stehend eine Bundesstraße in Prenzlauer Berg.

          Timo Frasch
          Politischer Korrespondent in München.

          Die Blockaden sollen der Auftakt weiterer Aktionen sein, mit denen sich der „Aufstand der letzten Generation“ in der Tradition des „zivilen Widerstands“ sieht. Gewalt will die Gruppe ausdrücklich nicht anwenden. Wie sie mitteilte, sollen in den kommenden Tagen „massiv Fernstraßen in Deutschland“ blockiert werden.

          Ziel sei es, die Bundesregierung zur sofortigen Vorlage eines „Essen-Retten-Gesetzes“ zu bewegen, das große Supermärkte verpflichte, „noch genießbares Essen zur Verfügung zu stellen und somit gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen“. Vorausgegangen waren ein Hungerstreik, der im November in ein Gespräch mit dem heutigen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mündete, sowie diverse „Containern“-Aktionen, zuletzt in Stuttgart, Karlsruhe und Ravensburg.

          Mitglieder des „Aufstands der letzten Generation“ holten Lebensmittel aus den Abfallcontainern von Supermärkten und verschenkten diese öffentlich. Sie protestierten so dagegen, dass Millionen von Tonnen Nahrungsmittel in Deutschland jedes Jahr im Müll landen.

          Die jungen Leute werden unter anderem unterstützt durch den Nürnberger Sozialwissenschaftler und Jesuitenpater Jörg Alt, der selbst containerte und sich dafür im Dezember anzeigte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seither wegen schweren Diebstahls gegen ihn, in der Politik stieß seine Aktion aber zum Teil auf Zustimmung, die Führung der bayerischen Grünen erklärte sich solidarisch, auch die Fraktionsführung der Freien Wähler in Bayern.

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