Umfrage unter Kitaleitungen : Personalmangel gefährdet Sicherheit der Kinder
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Eine Kindertagesstätte in Nordrhein-Westfalen (Symbolbild) Bild: dpa
In einer Umfrage geben 95 Prozent der Kitaleitungen an, dass sich der Personalmangel im vergangenen Jahr erheblich verschärft hat. Ein Viertel berichtet von Kündigungen.
Etwa 10.000 Kitas haben im vergangenen Jahr in mehr als der Hälfte der Zeit mit zu wenig Personal für eine sichere Aufsicht gearbeitet. Das sind zweieinhalb Mal so viele wie 2021. Das bedeutet, dass sie an mehr als jedem zweiten Tag nur unter Gefährdung der Sicherheit der Betreuungskinder den Betrieb aufrechterhalten konnten.
Fast 95 Prozent der Kitaleitungen geben laut einer Umfrage des Deutschen Kitaleitungskongresses (DKLK) an, dass sich der Personalmangel im vergangenen Jahr erheblich verschärft hat. Es werde zunehmend schwer, passendes Personal zu gewinnen und es wurde Personal eingestellt, das vor Jahren mangels Passgenauigkeit nicht eingestellt worden wäre. Die DKLK-Studie ist eine Umfrage von Fleet Education Events in Kooperation mit dem Bundesverband VBE und den Landesverbänden in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Hessen.
Höhere Fehlzeiten
Fast neun von zehn Kitaleitungen sagen, dass pädagogische Angebote in den letzten zwölf Monaten entfallen mussten. Fast alle Kitaleitungen sagen, dass die hohe Arbeitsbelastung der pädagogischen Fachkräfte zu höheren Fehlzeiten und Krankschreibungen führte.
Ein Viertel der Kitaleitungen berichtet von Kündigungen von Mitarbeitern als Folge des Personalmangels in den letzten zwölf Monaten. Bei 64 Prozent (Kinder unter drei Jahren im U3-Bereich) und 78 Prozent (Kinder über drei Jahren im Ü3-Bereich) der Kitas ist die angegebene tatsächliche Fachkraft-Kind-Relation schlechter als wissenschaftlich empfohlen (U3-Bereich: 1 zu 3, Ü3-Bereich: 1 zu 7,5).
Der VBE fordert, das Kita-Qualitätsgesetz mit angemessenen finanziellen Ressourcen zu unterlegen und mehr Bundesmittel bereitzustellen. Eine aufeinander abgestimmte Finanzierungsgemeinschaft aus Bund, Ländern, Kommunen und Trägern müsse flächendeckende Investitionen im Rahmen einer bundesweit abgestimmten Fachkräfteoffensive ermöglichen. Dazu müssten auch die Ausbildungskapazitäten an Fach- und Hochschulen ausgeweitet, Entwicklungsperspektiven für ausgebildete Fachkräfte und eine leichtere Anerkennung ausländischer Abschlüsse einbezogen werden. Abbruchquoten müssten sinken.