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Thüringer FDP-Fraktionschef : Kemmerich gesteht Fehler bei Protest gegen Corona-Regeln ein

  • Aktualisiert am

Thomas Kemmerich im Februar in Erfurt Bild: dpa

Bei einer Demonstration in Gera hat Thüringens früherer Ministerpräsident die Abstandsregeln zum Teil nicht eingehalten und keine Maske getragen. Die FDP-Bundestagsabgeordnete Strack-Zimmermann legt ihm den Parteiaustritt nahe.

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          Thüringens früherer Ministerpräsident Thomas Kemmerich hat eingestanden, sich während einer Kundgebung gegen Corona-Beschränkungen in Gera falsch verhalten zu haben. Es sei ein Fehler gewesen, dass er dabei zeitweise die Abstandsregeln nicht eingehalten und auch keinen Mundschutz getragen habe, sagte der Vorsitzende der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag am Sonntag. Zwar habe er vor Beginn eines sogenannten Spaziergangs auf die Einhaltung dieser Hygienevorschriften geachtet. Anschließend habe er das aber unterlassen, wie mehrere Fotos zeigen. „Dafür kann ich mich nur entschuldigen“, sagte Kemmerich.

          Gleichzeitig erklärte er, es sei nie seine Absicht gewesen, mit der Kundgebung der AfD oder Verschwörungstheoretikern eine Plattform bieten zu wollen. Er sehe aber ein, dass er genau das getan habe.

          Für sein Verhalten war er zuvor harsch kritisiert worden, auch innerhalb der eigenen Partei, etwa vom FDP-Vorsitzenden Christian Lindner. „Die Aktion von @KemmerichThL schwächt unsere Argumente. Ich habe dafür kein Verständnis“, schrieb dieser am Sonntag auf Twitter. „Wer sich für Bürgerrechte und eine intelligente Öffnungsstrategie einsetzt, der demonstriert nicht mit obskuren Kreisen und der verzichtet nicht auf Abstand und Schutz“, schrieb Lindner weiter.

          Die FDP-Bundestagsabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann legte Kemmerich den Austritt aus der Partei nahe. „Er sucht offenbar nicht nur physisch die Nähe zur AfD und Verschwörungstheoretikern, sondern teilt offensichtlich auch deren Demokratie zersetzenden Kurs“, sagte Strack-Zimmermann am Sonntag dem Berliner „Tagesspiegel“: „Er täte gut daran, die FDP zu verlassen.“

          Kemmerich hatte sich am Samstag im ostthüringischen Gera an Protesten gegen corona-bedingte Einschränkungen in Deutschland beteiligt. Auf Bildern ist etwa zu sehen, wie Kemmerich dabei ohne Mundschutz dicht neben anderen Protestierenden läuft. Etwa 600 Menschen nahmen an der Demonstration nach Polizeiangaben teil.

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