
Merz, Röttgen oder Laschet? : Das alte CDU-Rezept
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Brauns Mann, Merkels Mann? Armin Laschet Bild: dpa
Die Empfehlung des Kanzleramtschefs, seine Präferenz für die Merkel-Nachfolge sei jemand mit Regierungserfahrung, hat großes Gewicht. Sie kommt aus dem Vorzimmer Merkels.
Der hessische CDU-Verband wird wohl einer von vielen sein, die auf die Frage nach dem Merkel-Nachfolger vornehmlich zwischen Friedrich Merz und Armin Laschet hin- und hergerissen sind. Insofern gab Kanzleramtschef Helge Braun, unter den hessischen Delegierten des bevorstehenden CDU-Parteitags sicher einer der Leithammel, einen kräftigen Fingerzeig in Richtung Laschet, als er sagte, er habe eine „klare Präferenz dafür, dass wir jemand mit Regierungserfahrung brauchen“. Das trifft zwar auch auf Norbert Röttgen als ehemaligem Umweltminister zu, aber bei Regierungserfahrung denkt man dann doch eher an einen Regierungschef.
Brauns Empfehlung hat großes Gewicht. Schließlich ist er der Kanzleramtschef, die „Präferenz“ kommt sozusagen aus dem Vorzimmer Angela Merkels. Laschet hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sich in mehrfacher Hinsicht als Merkel-Nachfolger versteht. Gestochen hat diese Karte bislang gleichwohl nicht, auch wenn sie sich unter Corona-Bedingungen vor Monaten unversehens sogar zum Trumpf entwickelte.
Die Wahl wird nun aber unter dem Eindruck wachsender Zweifel stattfinden, ob Merkel, das Kanzleramt und die Bundesregierung wirklich so viel Vertrauen verdienen, wie die Umfragen zeigen. Opposition und Boulevard haben sich auf Jens Spahn eingeschossen, der im Tandem mit Laschet antritt. Braun versucht es mit einem alten CDU-Rezept, um die Zweifel zu zerstreuen: Bloß keine Experimente.