Eine Mitarbeiterin von Moderna bei der Arbeit an der Herstellung eines Corona-Impfstoffs (Symbolbild) Bild: dpa
Für die Zulassung von Impfstoffen müssen Prüfer sich durch meterweise Datenmaterial kämpfen und schwierige politische und ethische Fragen beachten, die erst später relevant werden können. Eine Mammutaufgabe.
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Die Zulassung der ersten hocheffizienten Corona-Impfstoffe steht bisher unter keinem guten Stern. Die Kritik, nicht schnell genug zu prüfen, die gestern ausgerechnet vom Bundesärztekammerpräsidenten Klaus Reinhardt als persönlicher „Eindruck“ in einem Radiointerview geäußert wurde, trifft die zuständigen Zulassungsbehörden, insbesondere die EMA als europäische Arzneigenehmigungsbehörde, zur denkbar ungünstigsten Zeit.

Redakteur im Feuilleton, zuständig für das Ressort „Natur und Wissenschaft“.
Das Vertrauen in die technologisch völlig neuen mRNA-Impfstoffe aufzubauen war eines der wichtigsten Ziele bisher – auch oder gerade der Zulassungsbehörden. Und Großbritannien hatte der EMA wie den europäischen Gesundheitspolitikern mit der beschleunigten Zulassung in dieser Woche sogar in gewisser Weise geholfen, weil sie sich so mit der Betonung ganz besonderer Sorgfalt im Prüfprozess von den Londonern abgrenzen konnten. So aber hat der deutsche Ärztekammerchef dafür gesorgt, dass Europas Prüfer nun dastehen wie lahme Bürohengste, die unnötig Leben aufs Spiel setzen.
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