Vor Europawahl : Julia Reda verlässt Piratenpartei
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Abschied von den Piraten: Julia Reda Bild: Daniel Pilar
Julia Reda ist das Gesicht der Gegner der europäischen Urheberrechtsreform. Jetzt hat die Piraten-Politikerin überraschend ihren Austritt aus der Partei verkündet und ihre Anhänger aufgerufen, die Piraten nicht zu wählen.
Die Abgeordnete des Europaparlaments, Julia Reda, hat ihren Austritt aus der Piratenpartei erklärt. Hintergrund sind Beschwerden wegen sexueller Belästigung gegen ihren ehemaligen Büroleiter Gilles Bordelais.
Bordelais tritt als Kandidat der Piraten bei der Europawahl an, er wird in Deutschland auf Listenplatz zwei geführt. Die Piratenpartei hatte nach Angaben ihres Spitzenkandidaten Patrick Breyer noch versucht, Bordelais von der Liste streichen zu lassen. Das lehnte der Bundeswahlausschuss jedoch ab. Die Piratenpartei hätte eine neue Liste aufstellen müssen, was sie nach Angaben von Breyer aus Zeitgründen nicht konnte.
Reda hatte sich vehement gegen die Reform des europäischen Urheberrechts gestemmt und versucht im Europaparlament eine Mehrheit gegen den Entwurf zu organisieren. Durch ihre engagierten Auftritte wurde sie zum Gesicht der Gegner. Nun rief sie ihre Anhänger auf, bei der Europawahl am 26. Mai nicht die Piraten zu wählen.
Reda hatte die Parlamentsverwaltung, bei der Bordelais angestellt ist, aufgefordert, ihrem Mitarbeiter zu kündigen. Die Kündigung wurde nach Angaben von Reda im vergangenen November ausgesprochen.
Anmerkung der Redaktion: Damit wird klargestellt, dass der Bundeswahlausschuss eine Veränderung der Wahlliste ablehnte, obwohl die Piratenpartei darum gebeten hatte.