https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/jamaika-gruene-und-csu-fordern-gegenseitig-mehr-kompromissbereitschaft-15267400.html

Jamaika-Verhandlungen : Grüne und CSU fordern gegenseitig mehr Kompromissbereitschaft

  • Aktualisiert am

Auf dem Weg nach Jamaika: Grünen-Vorsitzender Cem Özdemir Bild: dpa

Während CSU-Generalsekretär Scheuer auf der Unions-Vereinbarung zur Obergrenze von Migration beharrt, mahnt Grünen-Chef Özdemir, dass sich alle Parteien bewegen müssten.

          1 Min.

          Bei den Sondierungen für eine Jamaika-Koalition verlangen die Grünen von der CDU/CSU mehr Kompromissbereitschaft in der Flüchtlingspolitik. „In der Flüchtlingspolitik müssen sich alle Parteien bewegen“, sagte der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir der „Bild“-Zeitung. „Der Unions-Kompromiss kann und wird nicht das Ergebnis der Gespräche sein. Für uns sind Humanität und Ordnung die zentralen Eckpfeiler einer humanitären Flüchtlingspolitik. Dazu gehören schnelle, rechtsstaatlich durchgeführte Verfahren, eine lückenlose Erfassung und der Familiennachzug.“

          Dagegen verlangte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer von den Grünen mehr Bewegung. „Die künftige Bundesregierung muss die Probleme in der Zuwanderungspolitik lösen. Dazu sind die Grünen bislang offenbar nicht bereit. Wenn sich das nicht ändert, wird es schwierig mit einer Jamaika-Koalition“, sagte Scheuer der „Passauer Neuen Presse“. Er betonte, die Vereinbarungen von CDU und CSU zur Begrenzung der Migration seien die „fixe Grundlage“ für die Verhandlungen. „Da sind sich CDU und CSU sehr einig.“

          Am Donnerstag waren die Unterhändler von CDU, CSU, FDP und Grünen nach rund elfstündigen Verhandlungen ohne die geplanten Grundsatzeinigungen in den besonders umstrittenen Bereichen Klima- und Flüchtlingspolitik auseinandergegangen.

          „Es hat jetzt einmal ordentlich gekracht“

          Özdemir wollte die Auseinandersetzungen in der Sondierungsrunde vom Donnerstag nicht überbewerten. „Es hat jetzt einmal ordentlich gekracht“, sagte er der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“. „Aber das gehört doch dazu bei solchen Themen – wir schauen uns schließlich nicht gemeinsam Hanni-und-Nanni-Filme an, sondern verhandeln über wichtige Zukunftsfragen.“

          Scheuer zeigte sich überzeugt, dass die strittigsten Themen nur von den Parteivorsitzenden geklärt werden können. „Die großen schwierigen Themen wie Zuwanderung und Klimaschutz sind natürlich Chefsache“, sagte er der Zeitung. „Hier brauchen wir ein kleines effizientes Verhandlungsformat der Parteichefs, um an dieser Stelle überhaupt weiterzukommen.“

          Weitere Themen

          Warum fliegt Scholz so viel?

          Die Reisen des Kanzlers : Warum fliegt Scholz so viel?

          Der Krieg in der Ukraine sorgt dafür, dass Olaf Scholz besonders viel durch die Welt reist. Manches politische Ziel lässt sich nur durch die direkte Begegnung mit Politikern anderer Länder erreichen – Umweltschutz hin oder her.

          Topmeldungen

          Olaf Scholz steigt im Juni 2022 im litauischen Vilnius aus dem Flugzeug.

          Die Reisen des Kanzlers : Warum fliegt Scholz so viel?

          Der Krieg in der Ukraine sorgt dafür, dass Olaf Scholz besonders viel durch die Welt reist. Manches politische Ziel lässt sich nur durch die direkte Begegnung mit Politikern anderer Länder erreichen – Umweltschutz hin oder her.
          Der zweimalige Torschütz gegen Peru: Niclas Füllkrug

          2:0 gegen Peru : Raus aus der Winterdepression

          Das DFB-Team muss sich nach der denkwürdigen WM in Qatar erst wieder finden. Mit dem Sieg gegen Peru ist der erste Schritt getan. Torschütze Füllkrug ist nicht mehr wegzudenken.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.