Attacken auf Muslime : Islamverband meldet Anstieg von Moscheeübergriffen
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Muslime in Deutschland: Freitagsgebet in der Moschee Eyüp Sultan Camii in Ronnenberg bei Hannover Bild: dpa
Der türkisch-islamische Verband Ditib stellt einen starken Anstieg von Angriffen auf Moscheen fest. Die Zunahme von islamfeindlichen Gewalttaten verlief parallel zu den Demonstrationen von Islamgegnern und dem Wachsen der Flüchtlingszahlen.
Einen starken Anstieg von Übergriffen auf Moscheen in Deutschland beklagt der Islam-Verband Ditib. Mit 99 Übergriffen hätten die islamfeindlichen Aktionen im Jahr 2015 ihren bisherigen Höhepunkt erreicht, teilte die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion am Mittwoch in Köln mit.
„Die Zunahme von Gewalttaten ist dabei besonders alarmierend. Dazu gehören Vorfälle wie körperliche Gewalt, Angriffe mit Schusswaffen und Brandanschläge“, erklärte die Ditib-Akademie unter Berufung auf eine eigene Analyse für die Jahre 2014 und 2015. Der Anstieg sei parallel zu den rechtspopulistisch dominierten Demonstrationen, etwa von Pegida, und zur Flüchtlingsdebatte ab Sommer 2015 verlaufen.
Die Ditib-Antirassismus- und Antidiskriminierungsstelle erfasst nach eigenen Angaben seit Ende 2013 systematisch Moscheeübergriffe. Dies sei nötig, da es bisher keine einheitliche und flächendeckende Erfassung gebe, kritisierte der Verband. Dabei sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. „Viele Übergriffe wie beispielsweise Drohbriefe oder Schmierereien werden noch immer nicht zur Anzeige gebracht.“