Was darf ich eigentlich noch?
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Baklawa, Burger, Pommes: Ein Festschmaus, den ich mir laut App nicht gönnen dürfte. Bild: Frank Röth
Radikale Muslime haben die „Euro Fatwa App“ entwickelt. Sie soll helfen, alles richtig zu machen. Beim Essen, im Schwimmbad, auf Facebook. Ein Selbstversuch.
Ich habe eine neue App auf dem Handy. Sie ist gefährlich, sagt der Verfassungsschutz. Denn sie soll mich zu einer radikalen Muslimin machen. Ich bin nicht mal Muslimin. Aber egal. Kann ja noch werden.
Die App ist dafür da, mir im Alltag den richtigen Weg zu weisen: Darf ich auf Facebook mit Männern chatten? Fahrrad fahren? Hunde streicheln? Für die F.A.S. schreiben? Ich selbst glaube natürlich, die Antworten zu kennen, sie lauten ja, ja, ja und ja. Die App sieht das anders. Sie wurde entwickelt von der Organisation „European Council for Fatwa and Research“ mit Sitz in Dublin, und die wiederum wird von Sicherheitsbehörden der islamistischen Muslimbruderschaft zugerechnet. Wieso eigentlich nicht auch Schwesternschaft? Eine Frage von erschütternder Relevanz, aber auch von beeindruckender Abwegigkeit. Typisch westliche Welt. Die App setzt dem etwas entgegen, und zwar Rechtsauskünfte muslimischer Autoritäten, sogenannte Fatwas. Deswegen heißt sie „Euro Fatwa App“. Euro, weil sie für Muslime in Europa ist.
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