Die Länder impfen lieber mobil
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Zuletzt herrschte gähnende Leere: Das Impfzentrum in Treuen (Sachsen) am letzten Tag vor der Schließung Bild: Robert Gommlich
Einige Bundesländer reagieren ablehnend auf Spahns Vorstoß, die Impfzentren wieder hochzufahren. Auch, weil die schon lange nicht mehr ausgelastet waren. Sie setzen auf Ärzte, Krankenhäuser und mobile Impfteams.
Mehr als 2000 Corona-Patienten auf den Intensivstationen und eine täglich steigende Inzidenz haben Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) alarmiert. Weil 90 Prozent der schwer Erkrankten nicht geimpft sind, sieht Spahn offenbar nur eine Möglichkeit, um die Intensivstationen im Verlauf der vierten Corona-Welle vor dem Kollaps zu bewahren: ein höheres Impftempo und vor allem schnelle sogenannte Booster-Impfungen bei älteren sowie chronisch kranken Menschen. Spahn regt an, Impfzentren in den Ländern hierfür wieder zu öffnen: „Um möglichst vielen möglichst schnell eine Auffrischungsimpfung zu ermöglichen, sollten die Länder die Impfzentren, die sie seit Ende September in Stand-by bereithalten, nun wieder startbereit machen.“ Auch Klaus Reinhardt, der Präsident der Bundesärztekammer, fordert, Auffrischungsimpfungen, organisiert nach Alterskohorten, wieder über Impfzentren zu organisieren.
Davon sind die meisten Landesregierungen wenig begeistert. Sie registrierten nämlich über Monate in den Kreis- und Landesimpfzentren eine schwache Nachfrage, an manchen Tagen lag die Auslastung bei zehn Prozent. Vielerorts wurden die Impfzentren entweder in den Stand-by-Betrieb versetzt oder aufgelöst. Die Regierungen fürchteten auch die Kritik der Rechnungsprüfer, vor allem die hohen Mietkosten wollten sie sparen.
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