Die Spritzen der anderen
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War wohl nie begehrter: Eine Spritze gegen Corona Bild: dpa
Gesundheitspolitiker dachten, die Bürger wollten lieber sicher als schnell geimpft werden. Sie vergaßen den Neidfaktor.
Erwin Rüddel dachte nicht, dass die Deutschen es so eilig haben mit dem Impfen. Er hat oft das Gegenteil erlebt. Immer wenn er nicht als Vorsitzender des Gesundheitsausschusses arbeitete, sondern im Wahlkreis war, bei der Familie und bei Freunden, sagten alle, sie wollten nicht die Ersten sein, die geimpft werden. Der CDU-Abgeordnete Rüddel antwortete: „Prima, dann steigen meine Chancen. Ich wäre gern der Erste.“

Redakteur in der Politik der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

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Er schwärmte von dem Impfstoff, die Bürger sagten ihm was anderes, und zwar „hundertfach“, in Berlin genauso wie im Westerwald. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bekam Briefe von Pflegern. Die schrieben: „Herr Spahn, ich lasse mich vielleicht impfen, aber nicht als Erstes. Ich bin nicht Ihr Versuchskaninchen.“
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